Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 138

1913 - Leipzig : Hahn
138 wir zu, wie sie in Millionen Hölzchen zersplittert werden. Zunächst wird das Stammholz entrindet und dann mittels der Areissäge in Alötze von etwa ^0 cm Länge zerlegt. Nun wandern die Alötze in einen Apparat, in dem sie ausgekocht oder „gedämpft" werden. Mit mächtigen Zangen wird ^darauf das holz aus dem Brühbottich heraus- geholt und im heißen Zustande in eine Schälmaschine eingespannt, hier wird es um seine Achse gedreht und trifft aus ein scharfes Messer, das ein zusammenhängendes Holzband von der Dicke eines Streichhölzchens von ihm abschält; gleichzeitig wird dieses Band in etwa 5 cm breite, also der Länge eines Zündhölzchens entsprechende Streifen zerschnitten. Diese Maschinen vermögen während eines Arbeitstages ^000 Quadratmeter Holzspan zu liefern, aus dem Millionen Hölzchen bereitet werden können; dabei beträgt ihr Araftbedarf nur zwei Aferdekräfte, und an Bedienung erfordern sie nur einen Mann. Die schmalen Holzbänder wandern nun in eine „Abschlage- maschine", welche der gewöhnlichen Häckselmaschine ähnlich ist. Durch einen einfachen Mechanismus werden fünfzig bis siebzig übereinander gelegte Holzbänder langsam vorwärts gerückt und kommen unter sin scharfes Messer, das sie in Hölzchen von der gewünschten Dicke zerlegt. Die abgetrennten Hölzchen fallen auf ein Band ohne Ende und werden von diesem in die Trockenräume befördert. Es gibt Abschlagemaschinen, die, von einem Mann und einem Zungen be- dient, bis zu 28 Millionen Hölzchen im Tage liefern. Nunmehr werden sie mit dem feuerbergenden Aöpfchen ver- sehen. Bevor dies geschieht, müssen die Spitzen der Hölzchen mit leicht entzündbaren Stoffen, wie Schwefel, Paraffin oder Stearin ge- tränkt werden. Zu diesem Zwecke werden sie in die betreffenden erwärmten Stoffe getaucht oder „getunkt". Schon im Anbeginn der Geschichte des Zündhölzens sah man ein, daß man nicht vorwärts kommen würde, wenn man die Hölzchen einzeln mit der Hand ein- tauchen wollte, und erfand den Tunkrahmen. Es sind dies dünne Brettchen, die mit einer Reihe gleichlaufender Einschnitte versehen sind. Zn diese Rinnen legte man die Hölzchen, und da die Rinnen seicht waren, so ragte der Holzdraht über sie hervor. Die gefüllten Brettchen schichtete man auf einem Gestell übereinander und preßte sie zusammen, so daß ihr Znhalt fest eingeklemmt wurde. Aus solchem Rahmen starrten mehrere Hunderte und Tausende von Hölz- chen nebeneinander hervor, die dann alle zusammen in die Tunkmasse gebracht werden konnten. Früher wurde das Einlegen der Hölzchen in die Rahmen von Arbeiterinnen besorgt, welche darin eine so große Fertigkeit erlangten, daß sie an einem Arbeitstage bis 200 000 Hölzchen in die Rahmen faßten. Aber auch für diese mühselige Arbeit hat man später Maschinen ersonnen, mit deren Hilfe heute eine Arbeiterin während eines Arbeitstages etwa anderthalb Millionen Hölzchen in den Rahmen zu bringen vermag.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer