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1. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 146

1913 - Leipzig : Hahn
146 zu haben glaubte , setzte er sich in den Kopf, seine Patientin unter die Haube zu bringen. 1769 meldete er das erste Aufgebot beim Standesamt seines Bezirks an, das zweite und dritte folgten bald hernach. Mittellos, wie die Verlobten von Haus aus waren, blieb unserem jungen Arzte jedoch nichts anderes übrig, als nun auch deren Aus- stattung zu übernehmen. Weil er ohne eigenes Vermögen war, mußte er die Hilfe eines Freundes hierzu in Anspruch nehmen, die dieser ihm auch in reichem Maße leistete. Sie bauten für das junge Paar ein eignes großartiges Gebäude, und 1775 wurde die Hochzeit darin gefeiert. Ihre Sprößlinge zählen heute nach Hunderttausenden. Mit sehr wenigen Ausnahmen sind sie die wohlerzogensten, fleißigsten und willigsten Geschöpfe. Sie kennen keine Ruhe bei Tag und Nacht und sind wahre Muster von Fügsamkeit und Genügsamkeit. Einige bleiben jahrelang auf einem Flecke stehen oder liegen, ja lassen sich sogar an die Wand hängen, ohne bei ihrer schweren Arbeit viel zu murren oder zu knurren. Andere laufen schneller als der Wind die weitesten Strecken hin und her und finden mit ihren feurigen Augen selbst bei stockfinsterer Nacht sicher ihren Weg. Daß sie stolpern, gehört zu den größten Seltenheiten. Noch andere sind die reinen Wassernixen, denen es ein leichtes ist, nicht bloß über Flüsse und Seen, sondern selbst über Ozeane zu schwimmen, ohne daß ihnen ein einziges Mal die Puste ausgeht. Von der Mutter erbten die Nach- kommen die graziöse Beweglichkeit, von dem Vater die Arbeitslust und Fügsamkeit, zugleich aber auch das schonungslose Verfahren gegen alles das, was ihnen zu nahe tritt ..." Mit einem feurigen Hoch schloß Dr. Engel seinen Trinkspruch. A. Schroot. 70. Die Kunst und die Maschine. Die Zukunft unserer Industrie hängt zu einem guten Teil von der Kunst ab, die unseren Produkten Wert gibt, und die tiefsten Bewegungen des Kunstempfindens in der Gegenwart sind in ihrer Eigenart bestimmt oder mitbestimmt von der Maschine. Immer trat die Kunst in Zeiten hervor, wo der Wohlstand im Wachsen war. Auch bei uns wächst die Menge der Kunst- gegenstände und Kunstdarbietungen mit dem finanziellen Auf- schwung. Es muß eben Geld da sein! Solange die Yölker nur fragen müssen: Was werden wir essen, womit werden wir uns kleiden ? können sie in Kunst wenig tun. Kunst sitzt gern am Feuer der Herren, die etwas haben. So saß sie um die Fürsten herum, auf den Sesseln, die den Bischof umgaben, bei den großen und kleinen Aristokraten der alten Tage bis
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