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1. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 162

1913 - Leipzig : Hahn
162 wrackeru auf dem Platz hinter dem Kaufhause ausgewählt war. Und wie hier das Holz und die Tonnen, so wurde anderwärts das Gold und Silber, das Kupfer, Leder, Tuch, Korn usw. und alle daraus gefertigte Arbeit geprüft in allen Werkstätten jeglichen Gewerbes und bei jedem Meister ohne Ausnahme. Wurde irgendwo ein nicht ganz tadelloser Rohstoff oder eine wandelbare, fehlerhafte Arbeit entdeckt, so wurde das eine wie das andere sofort zerschlagen oder ohne Topf gekocht, d. h. ver- brannt. Man ging dabei sehr streng zu Werke, und die Wardierer hatten kein angenehmes Geschäft. In der Regel besorgten es ein oder zwei von den vier geschworenen Älterleuten der betreffenden Handwerksgilde, die unter dem Amtsmeister standen, und daneben ein Abgeordneter des Rates, der ein Buch mit den darin enthaltenen Vorschriften mit sich führte, während die Älterleute die Maße und Gewichte hatten. — Nachdem die Wardierer ihres Amtes bei Gottftied Henneberg gewaltet hatten, gingen sie mit kurzem Gruße von dannen. Julius Wolff. 75. Wer ist der künstlichste Werkmann? In der St. Katharinenkirche zu Nürnberg war eine Smgschulr der Meistersinger abgehalten worden; selbst der Kaiser Maximilian hatte sie mit seinem Besuche beehrt; Leonhard Nunnenbeck, der ehr- würdige Greis und kunstreiche Webermeister, und Michael Behaim, der auch zur Weberzunft gehörte, hatten als die Sieger im Wettgesange den „Davidsgewinner" und den „Kranz", den Ehrenpreis der Meister-- sängerkunst, empfangen. Nun ging's altem Brauche gemäß in feierlichem Zuge zur nahegelegenen Schenke, um den Ehreutrunk zu tun. Ein Weinfüßchen war ans den Tisch gestellt, und einer der Meister übernahm das Amt des Schenken. Behaim aber, weil zum ersten Male Sieger, erhielt den Ehrenvorsitz; durch Ausklopfen mit dem Hammer leitete er die ftöhliche Versammlung. Ein Wettsingen wurde zur Kurzweil vorgeschlagen, und Behaim selbst, auch Hans Sachs und Peter Bischer meldeten sich zur Teil- nahme; Hans Sachs sollte eine Streitfrage auswerfen. Er erhob sich und sang also: Hans Sachs. Ihr Freunde, sagt mir, wenn ihr wißt, wer der künstlichste Werkmann ist? Peter Bischer. Das ist fürwahr ein Zimmer mann: Wer hat's ihm jemals gleich getan? Durch Schnur und Richtscheit wird ihm kund die höchste Zinn' und der tiefste Grund; ihn loben stattliche Lu st gemacher ; hoch strebt sein Ruhm wie seine Dächer; reich an Erfindungen ist sein Geist. Mühlwerk und Wasserbau ihn preist; er schützt durch Bollwerk dich und Schanz; die Heil'ge Schrift weiht ihm den Kranz. Er zimmerte die starke Arch', drin Noah war, der Patriarch; wie rings auch brausete die Flut, er ruht' in ihr in sichrer Hut; gerettet mit all den Seinen er ward mit allen Tieren jeder Art. Er zimmerte nach weisem Rat Jerusalem, die Gottesstadt; des weisen Salomo Königshaus, das führt' er gar mächtig und prächtig aus.
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