1913 -
Leipzig
: Hahn
- Hrsg.: Leipziger Fortbildungsschul-Direktoren und -Lehrern
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1901
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule, Fachschule, Gewerbeschule
- Regionen (OPAC): Dresden
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Außerdem ist aber noch ein Vorteil der Annahme dieses Gesetzes: gerade
die Stärke, die wir erstreben, stimmt uns selbst notwendig friedfertig. Mit dsr
gewaltigen Maschine, zu der wir das deutsche Heerwesen ausbilden, unternimmt
man keinen Angriff.
Ich bin nicht für irgendwelchen Angriffskrieg, und wenn der Krieg nur
durch unfern Angriff entstehen könnte — Feuer muß von jemand angelegt
werden — wir werden es nicht anlegen.
Also — wenn ich mich resümieren soll — ich glaube nicht an eine un-
mittelbar bevorstehende Friedensstörung und bitte, daß Sie das vorliegende
Gesetz unabhängig von diesem Gedanken und dieser Befürchtung behandeln,
lediglich als eine volle Herstellung der Verwendbarkeit der gewaltigen Kraft,
die Gott in die deutsche Nation gelegt hat für den Fall, daß wir sie brauchen;
brauchen wir sie nicht, dann werden wir sie nicht rufen; wir suchen den Fall
zu vermeiden, daß wir sie rufen.
Dieses Bestreben wird uns noch immer einigermaßen erschwert durch
drohende Zeitungsartikel vom Auslande. Man sollte das unterlassen, dann
würde man es uns leichter machen, unsern beiden Nachbarn auch gefälliger
entgegenzukommen. wir können durch Liebe und Wohlwollen leicht bestochen
werden — vielleicht zu leicht —, aber durch Drohungen ganz gewiß nicht!
(Bravo I) wir Deutsche fürchten Gott, aber sonst nichts in
der Welt (lebhaftes Bravo); und die Gottesfurcht ist es schon, die uns der,
Frieden lieben und pflegen läßt.
wer ihn aber trotzdem bricht, der wird sich überzeugen, daß die kampfes-
freudige Vaterlandsliebe, welche *8*3 die gesamte Bevölkerung des damals
schwachen, kleinen und ausgesogenen Preußen unter die Fahnen rief, heutzutage
ein Gemeingut der ganzen deutschen Nation ist, und daß derjenige, welcher die
deutsche Nation irgendwie angreift, sie einheitlich gewaffnet finden wird und
jeden Wehrmann mit dem festen Glauben im Kerzen: Gott wird mit uns sein!
(Lebhafter, andauernder Beifall.)
Präsident: Das Wort hat der Herr Abgeordnete Freiherr von und zu
Frankenstein.
Abgeordneter Freiherr von und zu Franken st ein: Im eignen Namen
und im Namen meiner politischen Freunde stelle ich den Antrag, das eben zur
Beratung stehende Anleihegesetz an die Budgetkonnnisfion zur Vorberatung zu
verweisen, um daselbst die nötigen und möglichen Aufschlüsse zu erhalten.
Präsident: Das Wort hat der Herr Abgeordnete von Helldorf.
Abg. von Helldorf: Meine Herren, ich würde es für unrecht halten,
dem Gehörten ein anderes Wort hinzuzufügen als das des Ausdruckes der vollen
Übereinstimmung mit den Vorschlägen, die der Herr Vorredner gemacht hat,
und den Ausdruck des Vertrauens, daß die vorgeschlagenen Maßnahmen von
unserer Staatsleitung rechtzeitig uns empfohlen werden. . . . (Bravo I)
Präsident: Das Wort hat der Herr Abgeordnete Vr. von Bennigsen.
Abg. I)r. von Bennigsen: Ls sind gewiß nicht lange Reden, welcke
man in diesem Augenblicke von den Vertretern der deutschen Nation im Reiche
tag erwartet. Das aber kann unser Volk verlangen, daß wir in einträchtigem
Zusammenwirken mit den verbündeten Regierungen und in voller Unterstützung