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1. Deutsches Lesebuch für landwirtschaftliche Winterschulen, Ackerbauschulen und ländliche Fortbildungsschulen - S. 210

1904 - Bautzen : Hübner
210 gesunde Weide haben, soll ihre ganze Körperverfassung die Gewähr für ein starkes Lamm bieten. Die natürliche Zulassungszeit der Schafe ist der Herbst, und so spielt sich ein Teil der Trächtigkeit im Stalle ab. Die Mutterschafe sind dann schonend zu behandeln. Sie dürfen nicht gehetzt werden, Krippen und Raufen müssen so lang sein, daß stch die Tiere nicht drängen. Bekömmliche, unverdorbene Futtermittel kommen für tragende Tiere allein in Frage. .Salz und reines, im Winter temperiertes Wasser ist nötig. Die Lämmer fallen von Januar bis zum Frühjahr. Am besten richtet man im Stalle besondere Abteilungen für die Mütter ein. Gut ist eine Sonderfütterung der Tiere mit Mehrgeburten. Bei Erstlingen hat man bisweilen zu sorgen, daß das Lamm angenommen wird. Stirbt ein Einzellamm, so gibt man dessen Mutter eiu anderes Zwillingstierchen, indem man dieses mit der Pflegemutter absondert. Die Lämmer werden bald selbständig und ergötzen durch ihr munteres Spiel wie kein anderes Tier. Zweckmäßig ist ein Ausschlupf für die Kleinen, so daß man ihnen allein schon mit 14 Tagen Lämmerheu vorlegen kann. Sie lernen spielend fressen und nehmen bald gequetschten Hafer, Rüben und Möhren an. Fallen späte Lämmer in der Weidezeit, so muß man die betreffenden Mütter einige Tage im Stalle füttern. Auf nahe Weiden mögen die wunderniedlichen Tierchen schon mit 3 Wochen mitgehen, wenn das Wetter nicht za schlecht ist. Mit der sich einstellenden Gewöhnung an festes Futter bean- spruchen die Lämmer das Muttereuter weniger stark. Mit 14 bis 15 Wochen werden sie entwöhnt, indem sie von der Mutter von selbst zurückgestoßen werden. Die Fütterung der jungen Tiere muß dann aber gut mit bekömmlichen Futtermitteln einsetzen, namentlich ist auf gute Ernährung zu halten, wenn dem Schafe Frühreife und genügende Mastfähigkeit anerzogen werden soll. Hafer ist ein Lammfutter ersten Ranges; in regelmäßigen Zwischenzeiten muß Salz und Futterkalk verabreicht werden. Zuchttiere dürfen indes nicht über den sogenannten „guten Futterzuftand" hinauskommen, welcher ein Zeichen der Vesten Gesundheit ist, und bei welchem die Wolle stch gut ausbildet. Herbst. 54. Die Ziegenzucht. Die Ziege ist die Kuh des kleinen Mannes. Erft in den letzten Jahren hat man die Bedeutung der Ziegenhaltung mehr erkannt und angefangen, sie zu fördern. Leider spielt die Ziege noch in vielen
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