1904 -
Bautzen
: Hübner
- Autor: Welzel, Bert, Mühlan, Alois
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Landwirtschaftliche Winterschule, Ackerbauschule, Ländliche Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
- Geschlecht (WdK): Jungen
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dünenartige Kuppen bildend, in der Nähe braun, in der Ferne blau
schimmernd, erstreckt sich, soweit das Auge reicht. Ein etwa mit
Birken begrenzter, breiter Weg oder ausgefahrene Geleise nebeneinander
herlaufend, einzeln oder in Gruppen stehende Kiefern, Wachholderbüsche,
ein fernliegender, einzelstehender Schuppen oder die auftauchenden
Strohdächer einer Ortschaft vervollständigen das eintönige Bild. Und
dennoch ein Bild, dem eine eigenartige Schönheit nicht abzusprechen
ist; besonders schön, wenn die Heide im Blütenschmuck prangt, und
die ganze Fläche eine rötliche Färbung angenommen hat.
Heidegebiete gibt es in Norddeutschland östlich und westlich der
Elbe; östlich sich in schmäleren Streifen bis zu den russischen Ostsee-
provinzen hinziehend, westlich in größeren, zusammenhängenden Flächen
von der Niederelbe bis zu den belgischen und holländischen Marschen.
Die Lüneburger Heide ist kein genau abgegrenzter, geographischer Be-
griff. Fremde werden an die Gegend bei Lüneburg denken und in un-
mittelbarer Umgebung der Stadt keine Heideflächen mehr finden. Im
engbegrenzten Sinne trägt jede Heidefläche den Namen des Ortes,
dem sie gehört. Im weiteren Sinne deckt sich der Begriff Lüneburger
Heide mit dem früheren Herzogtum oder dem jetzigen Regierungsbezirk
Lüneburg, abgesehen von den in demselben liegenden Elbmarschen.
Die Heide hat diesem Teile Hannovers ein charakteristisches Gepräge
verliehen, in früheren Zeiten mehr denn jetzt. Der Name ist geblieben,
aber im Laufe der Zeit sind bedeutende Veränderungen eingetreten.
Im Regierungsbezirk Stade, der sich nach Norden zwischen Weser
und Elbe bis an die Nordsee erstreckt, sind ganz ähnliche Verhältnisse,
nur daß man den in der Mitte gelegenen Teil im Gegensatz zu den
umrandenden Marschen ausschließlich mit dem Namen Geest belegt.
Wollte man nun das Öde und Unfruchtbare, welches der Heide als
solcher anhaftet, auf das ganze Land übertragen und etwa den Regie-
rungsbezirk Lüneburg als die ungünstigste deutsche Landschaft mit einer
armen Bevölkerung ansprechen, so würde man sich in großem Irrtum
befinden. Zahlreiche Flüsse und Bäche, grüne Wiesen, kleinere und
größere Waldbestände, Ackerflächen, die nicht immer aus Sandboden
bestehen, sondern auch, wie z. B. in der Gegend von Ulzen, den Zucker-
rübenbau ermöglichen, durchziehen das Land. Die Heideflächen sind
durch Kultur zum Teil ganz verschwunden und in allmählichem
Abnehmen begriffen. Ein kräftiger, fleißiger, sparsamer, intelligenter
Bauernstand, der dem Fortschritt in der Landwirtschaft nicht unzu-
gänglich ist, weiß in fernem Betriebe befriedigende Ergebnisse zu er-
zielen. Ec findet in dem nahen Kreis der Städte Bremen, Harburg,
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