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1. Deutsches Lesebuch für landwirtschaftliche Winterschulen, Ackerbauschulen und ländliche Fortbildungsschulen - S. 336

1904 - Bautzen : Hübner
336 dünenartige Kuppen bildend, in der Nähe braun, in der Ferne blau schimmernd, erstreckt sich, soweit das Auge reicht. Ein etwa mit Birken begrenzter, breiter Weg oder ausgefahrene Geleise nebeneinander herlaufend, einzeln oder in Gruppen stehende Kiefern, Wachholderbüsche, ein fernliegender, einzelstehender Schuppen oder die auftauchenden Strohdächer einer Ortschaft vervollständigen das eintönige Bild. Und dennoch ein Bild, dem eine eigenartige Schönheit nicht abzusprechen ist; besonders schön, wenn die Heide im Blütenschmuck prangt, und die ganze Fläche eine rötliche Färbung angenommen hat. Heidegebiete gibt es in Norddeutschland östlich und westlich der Elbe; östlich sich in schmäleren Streifen bis zu den russischen Ostsee- provinzen hinziehend, westlich in größeren, zusammenhängenden Flächen von der Niederelbe bis zu den belgischen und holländischen Marschen. Die Lüneburger Heide ist kein genau abgegrenzter, geographischer Be- griff. Fremde werden an die Gegend bei Lüneburg denken und in un- mittelbarer Umgebung der Stadt keine Heideflächen mehr finden. Im engbegrenzten Sinne trägt jede Heidefläche den Namen des Ortes, dem sie gehört. Im weiteren Sinne deckt sich der Begriff Lüneburger Heide mit dem früheren Herzogtum oder dem jetzigen Regierungsbezirk Lüneburg, abgesehen von den in demselben liegenden Elbmarschen. Die Heide hat diesem Teile Hannovers ein charakteristisches Gepräge verliehen, in früheren Zeiten mehr denn jetzt. Der Name ist geblieben, aber im Laufe der Zeit sind bedeutende Veränderungen eingetreten. Im Regierungsbezirk Stade, der sich nach Norden zwischen Weser und Elbe bis an die Nordsee erstreckt, sind ganz ähnliche Verhältnisse, nur daß man den in der Mitte gelegenen Teil im Gegensatz zu den umrandenden Marschen ausschließlich mit dem Namen Geest belegt. Wollte man nun das Öde und Unfruchtbare, welches der Heide als solcher anhaftet, auf das ganze Land übertragen und etwa den Regie- rungsbezirk Lüneburg als die ungünstigste deutsche Landschaft mit einer armen Bevölkerung ansprechen, so würde man sich in großem Irrtum befinden. Zahlreiche Flüsse und Bäche, grüne Wiesen, kleinere und größere Waldbestände, Ackerflächen, die nicht immer aus Sandboden bestehen, sondern auch, wie z. B. in der Gegend von Ulzen, den Zucker- rübenbau ermöglichen, durchziehen das Land. Die Heideflächen sind durch Kultur zum Teil ganz verschwunden und in allmählichem Abnehmen begriffen. Ein kräftiger, fleißiger, sparsamer, intelligenter Bauernstand, der dem Fortschritt in der Landwirtschaft nicht unzu- gänglich ist, weiß in fernem Betriebe befriedigende Ergebnisse zu er- zielen. Ec findet in dem nahen Kreis der Städte Bremen, Harburg, Il
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