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1. Lesebuch für die Sonntagschulen der Pfalz - S. 148

1910 - Zweibrücken : Kranzbühler
148 großem Werte ist; noch eine Menge anderer nützlicher Erfindungen verdanken ihm ihren Ursprung. Nach Fritz Möhrlin. 86. Der Sehniftenbergerhof. T m Amtsbezirke Kirchheimbolanden, dicht an der hessisch-pfälzischen ^ Grenze, liegt der Sehniftenbergerhof. Das Gut von 71,5 ha oder 286 Morgen breitet sich auf der linken Seite des Wiesbaches aus. Das Ackerland, im ganzen nach Osten geneigt, wird von Mulden und Steinkuppen durchzogen. Es ist schwierig zu bebauen; denn der Boden ist nicht allein sehr uneben sondern auch recht ver- schiedenartig, hier zähe und bündig, dort steinig, größtenteils flach- gründig und zudem von Natur aus wenig fruchtbar. Darf man sich da wundern, wenn bis vor einem Vierteljahrhundert der Hof seinen Besitzer oder Pächter nicht ernährte, wenn einer nach dem anderen in kurzer Zeit abgewirtschaftet hatte? Im Jahre 1883 nun übernahm ein junger, strebsamer und tatkräftiger Landwirt den Hof. Mit Eifer und Fleiß bestellte er die Felder, streute sogar künstlichen Dünger und sah viel — Unkraut, aber wenig Futter und Getreide heranwachsen. Doch der neue Pächter verzagte nicht. Er war sich darüber klar, daß sich nach der langen Zeit schlechter Bearbeitung und ungenügender Düngung der Felder nur durch verdoppelte Sorgfalt und Leistung etwas erreichen lasse. Daher führte er innerhalb weniger Jahre auf der ganzen Ackerfläche volle Brache durch. In Zeiträumen von 10—14 Tagen mußte die Egge oder der Pflug auf den Brachfeldern immer von neuem Quecken, Disteln, Brombeeren und andere Unkräuter zer- stören und die Ackerkrume lockern. Eine zweite Saat folgte. Allein wo der Boden von Natur aus so arm und durch schlechte Bewirtschaf- tung so ausgesogen war wie auf dem Schniftenbergerhofe, da ließen sich trotz Brachehaltung keine befriedigenden Erträge erzielen: 7,75 Zentner Roggen, 3,50 Ztr. Weizen, 12 Ztr. Gerste und 7 Ztr. Hafer vom Morgen. Vor allem versagte die Luzerne. Und doch verwendete der neue Pächter künstliche Düngemittel in erheblicher Menge, aber ohne den erhofften Erfolg. In 3 Jahren hatte er 13 000 M zugesetzt. Schon prophezeiten ihm die Nachbarn das Schicksal seiner Vorgänger; allein er ließ den Mut nicht sinken. Weil die bisher angewandten Düngemittel nur teilweise be- friedigten, prüfte er andere auf ihre Wirkung und fand, daß sich für
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