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1. Lesebuch für die Sonntagschulen der Pfalz - S. 320

1910 - Zweibrücken : Kranzbühler
320 6. Vaterland, du heiliges — wohlauf im Morgenrot! Für dein Banner gehen wir freudig in den Tod, Wenn es allgemeinsam weht am Nordseestrand Und von den Alpen flattert— Gott segne dich, du heil’ges Land! Robert Hamerling. 162. Die Bodenschätze Deutschlands. 3u Deutschlands Bodenschätzen gehörten schon vor der Römerzeit Me- talle, die von Kelten mit rohen, zuerst aus Stein gearbeiteten Werk- zeugen in Gruben von beträchtlicher Tiefe gewonnen wurden. Die Kelten bauten auch Steinsalz ab oder gewannen Salz aus Solen. Auf deutschem Boden lagen auch die Bernsteinküsten, zusammen mit den Zinninseln eins der großen Lockmittel des Verkehrs im Altertum, der wichtigste Ziel- punkt kaufmännischer Unternehmungen jenseits des Mittelmeeres. Die Wege führten über Weichsel und Oder nach der mittleren Donau, wohl auch noch nach dem mittleren Rhein. Das Neißegebiet, das den kürzesten Weg von Böhmen zur mittleren Oder bildet, hat sich durch seine reichen Bernstein- und Bronzefunde als ein wichtiges Glied in diesem alten Verkehr erwiesen. In Talhintergründen des Erzgebirges und Fichtel- gebirges liegt von unbekannter Zeit her aufgeschüttetes Geröll an auf- gestauten Seen und abgeleiteten Bächen, ein wirres, moränenartiges Schuttland, heute von großen Fichten beschattet, die in tiefem Moose stehen: Zinnwäschen unbekannten Ursprungs. Die in allen deutschen Ge- birgen noch lebendigen Gnomen- und Venedigersagen sind sicherlich nicht rein erdacht. Ob dieser alte Bergbau ganz erloschen war, als die Römer ins Land kamen? Der Bergbau blühte bei uns erstaunlich früh. Im Harz ist der Silberbergbau schon im zehnten Jahrhundert rege gewesen und deutsche Bergleute haben im frühen Mittelalter überall in Europa die Erzadern erschlossen. Im heutigen Deutschland beschäftigt der Bergbau über 650 000 Arbeiter in 2200 Bergwerken und fördert Kohlen, Salze und Erze im durchschnittlichen Wert von 1420 Millionen Reichsmark. Vier Fünftel dieses Ertrages fällt den Kohlen und Braunkohlen zu, die für die alten Bergleute wertlos waren. Die Kohle ist die Nährerin der großen Indu- strie geworden, mit deren Blüte daher der Aufschwung des deutschen Kohlenbergbaus eng verknüpft ist. Deutschland steht in Kohlen- und Eisenerzeugung an der Spitze der festländischen Mächte Europas. Daß seine Eisenerzförderung ungefähr doppelt so groß ist als die französische, hat wesentlich dazu beigetragen, daß die französische Industrie von der deutschen überholt wurde. An Blei, Kupfer und Zink ist Deutschland reich. Aber der einst bedeutende Wert der edlen Metalle verschwindet hinter dem, den heute für die Industrie die unedlen haben. Steinsalzlager und Salzquellen sind in Deutschland reichlich vor- standen und die Kalisalze von Staßfurt und Leopoldshall sind von großer Bedeutung für unsere chemische Industrie und unseren Ackerbau geworden. Die lithographischen Steine von Solnhofen gehen durch die ganze Welt.
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