1910 -
Zweibrücken
: Kranzbühler
- Autor: Salzgeber, Franz
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Sonntagsschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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2. Willkomm, ihr grünen Rebenhügel,
Wo purpurrot die Traube schwillt,
Wo unter heißer Lüfte Flügel
Des goldnen Weines Feuer quillt!
Sieh, wie vom Himmel reich gesegnet
Das weite Fruchtgebilde sprießt,
Wo kaum ein Fleck dem Aug’ begegnet,
Der nicht von Segen überfließt.
3. Und sieh die trauten Dörflein alle,
Von Obstbaumgärten rings umlacht,
Die Städtchen dort mit Turm und Walle,
Wo Bürgermut das Land bewacht!
Und sieh, wie dort im Abendglanze,
Wo silbern blinkt des Rheines Strom,
Aus Straßburgs altem Mauerkranze
Gen Himmel ragt der schlanke Dom!
4. Und weiter siehst du dort erglänzen
Des Rheines schillernd Silberband.
Ein Land, o ja nicht scharfe Grenzen,
Das ganze Rheintal ist ein Land!
Ob jenseits andre Mächte thronten,
Die Herzen blieben sich verwandt;
Die hüben und die drüben wohnten,
Sie reichen sich die Bruderhand.
Daniel Ehrenfried Stöber.
165. Gewerbefleiß am Mederrhein.
„Der Gott, der Eisen wachsen ließ,
Der wollte keine Knechte,
Drum gab er Säbel, Schwert und Spieß
Dem Mann in seine Rechte."
„Der Rhein ist Deutschlands Strom,
Nicht Deutschlands Grenze."
E. M. Arndt.
muß wohl wahr sein: der Gott, der dem Deutschen den Rhein
beschert hat, der hat ihm auch gleich das Eisen in seinen Ufern
wachsen lassen und bei dem Eisen die Kohle, daß er sich seinen Rhein
als „Deutschlands Strom" auch schützen kann und ihn nicht als Grenz-
und Wallgraben zu fürchten braucht, hinter dem sich glimmende Rache-
gedanken verbergen. So hat sich an beiden Ufern des herrlichsten der
deutschen Ströme nicht lange danach, als E^nst Moritz Arndt sein Lied
vom Rhein gesungen, ein Regen und Wegen, Wirken und Schaffen über