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1. Lesebuch für die Sonntagschulen der Pfalz - S. 381

1910 - Zweibrücken : Kranzbühler
381 1 wissen; auch Herr 3örg, der vielweise und gelehrte Magister der Medizin und pfalzgräsliche Leibarzt, kann solche Notwendigkeit nicht begreiflich finden. Nnders die edlen Junker. Gar gedankenvoll schaut zum Him- mel Stephan von Venningen, neben ihm, in Nbschiedsweh versunken, Sungherr Karl Boos von waldeck; sogar der Edle Heinrich von Schwar- zenberg, ob er gleich nicht hab und Gut noch lveib und Kind hinter sich gelassen, ist ernster Nhnung voll. Schmerzlichsten Sinnes aber sieht in den lachenden Lenz des Herzogs Sekretarius, Johannes von Meisenheim. Frau Gva hat er daheimgelassen, sein eheliches lveib, und zwei liebe, herzige Kinder, den Dewald und die Hanna. Ivird er sie wiedersehen oder wird er, Johannes, das Opfer sein müssen, das die lvestricher begraben gehen im Lande des Herrn? Nus seinen Sinnen erwacht Johannes, der Sekretär, auf seines Fürsten Nuf; er eilt zu ihm, der mit einem wehmütigen, fast träume- rischen Blick aus seelenvollem Nuge sein Gefolge überschaut. Ob der Pfalzgraf auch schon die Sage weiß von dem Mannesopfer? Bleicher als sonst scheint das von einem schwarzen Vollbart umrahmte pocken- narbige und doch anziehende Gesicht,' müde lehnt die schmächtige Gestalt des 33jährigen lvittelsbachers im Zattel. Doch über seine Lippen kommt keine Klage, während sie durch Nigenote (Einöd), pirrbach (Bierbach), Leuteskirchen (Lautzkirchen) ziehen, erkundet Nle- xander von seinem Sekretär die Kirchen und heiltümer (Reliquien), die man zunächst zu besuchen habe. Über St. Ingebrecht erreichte man am gleichen Tag Saarbrücken, wo sich der schon genannte Schwager mit Gefolge anschloß. Dann wallten die Scharen südwärts zur Mosel, zum Nhein, zum Po,' in Padua nahmen sie den Vetter-Bischof auf, dann gings über Meer und wüste, Tausende von Meilen, bis sie erreicht den teuren Boden, was sie hier erlebt, muß ich ein andermal erzählen. Setzt kann ich nur kurz erwähnen, daß die Westricher Herren wirklich am Grabe ihres Erlösers knien konnten. Nachher ging es wieder heim, langsam, schneckenlangsam; denn verrat und Betrug umstellte sie bei Türken und Nrabern, Griechen und venetianern. Sn Kerkersbanden und Näubersgewalt fielen die Waller. Der Pfalz- graf hungerte und dürstete, ertrug Nässe und Ungeziefer, strandete und litt Schiffbruch. Und dann — kam der Tod, der sein (Opfer wollte, damit die Sage Necht behalte. Das Fieber schlich ins Schiff der westricher und raffte dahin — Nntoine von Troy, den Bischof von Therouan, den Vetter unseres pfalzgrafen. Nuf Eppern begrub man ihn. Da war das Opfer gebracht und Sickingen wurde zuversichtlich; M
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