1. Bd. 1
- S. 31
1909 -
München
: Seyfried
- Autor: ,
- Hrsg.: Warmuth, Oswald
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Arbeitsschule
31
jetzt frei wiedergegeben wird, auch später erfolgt an der Hand dieser
Buchung wie aus der Erinnerung Rechenschaft über die einmal ge-
leistete Nrbeit.
praktische Verwendung.
Ihr neues Arbeitsstück, so ganz aus dem häuslichen und ge-
schäftlichen Leben, bringen die Knaben der Mutter ,,zum Geschenk".
Nicht überall legen sie Ehre ein. ,,Bringst wieder ein Kinderspiel,"
sagte die Mutter,- „das ist ein G'lump", meinte die Schwester, „aber
die versteht es nicht." „Da hast du wieder einmal etwas Nichtiges
gemacht!" läßt man sich dagegen anderswo vernehmen, und „die
Mutter freute sich sehr" über des Buben Merk,- denn „sie kann nun
-jede Zache nachwiegen, wenn ihr etwas zu fehlen scheint."
Daß die Mage „trefflich ging" und „genau stimmte", erprobten
die Knaben in häuslichem Fleiß an „Hammer, Zange, Tee und Kaffee,
Zeife, Zalz, Kümmel, Pfeffer, Butter und Zchmalz, an üpfeln und
Birnen, der Gans und dem Hasen, an Zwiebeln, Kartoffeln und Mehl,
an der Joppe und dem Geld." Der Bruder „holte ein Pfund Zucker.
Er wußte nicht, daß ich eine Zchnellwage hatte. Nls er kam, wog
ich den Zucker. Doch es war weniger als ein Pfund. Da sagte ich:
du hast genascht. Er sagte: Ja. Das chörte die Mutter und er
wurde gescholten." Den Nachweis der häuslichen Übung gibt wieder
das Arbeitsbuch unter der Tabelle:
Zache Gewicht Bemerkung
l Päckchen Tee 50 g Knapp gewogen
Neis 255 g Gut gewogen
Zucker 490 g hat gefehlt
rc. rc. rc.
In der Zchule setzen wir die Mägungen fort und füllen dabei
folgende Tabelle:
Gegenstand Schätzung Gewicht Täuschung
Griffelschachtel 200 g 240 g - 40 g
Federhalter 50 g 45 g + 5 g
rc. rc. rc. rc.