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1. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 45

1910 - Nürnberg : Korn
45 Am wichtigsten ist uns das Licht für den Gebrauch des Auges, des edelsten und wertvollsten unserer Organe. Die ganze Herrlichkeit der Natur ist ein mit sieben Siegeln verschlossenes Buch für den Unglücklichen, dem das Augenlicht versagt ist, und wäre es für uns alle und immer, wenn nicht die liebe Sonne am frühen Morgen uns weckte mit ihrem milden Scheine. „Es freue sich, wer da atmet im rosigen Licht." Der Mensch war deshalb von alters her bemüht sich den Genuß des Lichts in ausgedehntem Maße zu verschaffen. Wir bauen unsere Wohnhäuser gegen die Lichtseite, versehen sie mit großen Fenstern und beleuchten sie künstlich, wenn das natürliche Licht mangelt. Man begreift es heute nicht mehr recht, wie unsere Vorfahren in ihren dunklen, rauchigen Stuben mit den kleinen Fenstern existieren konnten, und eine Wohnstube ohne Fenster, wie z. B. vor der Erfindung des Fensterglases, kann man sich gar nicht mehr denken. Die älteste Beleuchtungsart mittels Kienspan oder Schleiße ist den verschiedenen Kerzen (Talg-, Paraffin-, Stearinkerzen) gewichen; diese haben den Öl- und Petroleumlampen oder dem Leuchtgase Platz gemacht, das wiederum durch die Elektrizität verdrängt wird. Für unser Auge ist es von der größten Wichtigkeit, daß wir unsere Arbeiten bei ent- sprechender Beleuchtung vornehmen. Zu helle Beleuchtung blendet das Auge und ist ebenso schädlich als zu geringe. Gegen erstere (direktes Sonnenlicht) schützen wir uns durch Vorhänge, Fenster- läden u. s. w.; dem Mangel an Licht helfen wir, wie bekannt, durch Lampen und Lichter ab. Was wir als Schutz für unsere Augen von diesen verlangen müssen, ist, daß sie hell und ruhig brennen. Kein Licht ohne Wärme! Wo die Sonne hinscheint, wo ein Kerzen- oder Lampenlicht brennt, empfinden wir an unserer Körperoberfläche, z. B. an der fühlenden Hand, Wärme. Die Wärme stammt aber nicht nur von den Lichtquellen, deren wichtigste die Sonne ist, sondern es gibt auch noch eine Menge anderer Wärmequellen; zu diesen rechnet man Vorgänge in der Natur, die man als chemische Prozesse bezeichnet, und bei denen entweder Wärme frei oder gebunden wird. Einige alltägliche Erscheinungen solcher Art sind: die Erhitzung des Heues oder Grummets, die sich bekanntlich bis zur Selbst- entzündung steigern kann, die Wärmeentwicklung beim Löschen des Kalks und das Erwärmen der Flüssigkeiten beim Gären (z. B. des Mostes). Der bekannteste und für uns wichtigste Prozeß ist aber die Verbrennung, weil wir diese zur Erwärmung der uns um- gebenden Luft benutzen. Wenn auch der Mensch bei den ver-
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