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1. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 85

1910 - Nürnberg : Korn
85 aussieht, daß Mond und Sonne beim Auf- und Niedergänge eine ungewöhnliche Größe oder auch wohl einen Hof haben; daher können diese Erscheinungen im allgemeinen als Vorboten nassen Wetters angesehen werden. Bisweilen empsindet man die Lwnnenwärme stärker, als man nach dem Grade des Thermometers dieselbe empfinden sollte; es „sticht" die Sonne. Man schwitzt an solchen Tagen auch im Schatten, selbst wenn man sich nicht sehr anstrengt; der Körper ist schlaff, die Luft drückend. Diese Erscheinungen rühren jeden- falls von einer starken Elektrizität des Bodens und der Luft her und der Schluß, daß ein Gewitter bevorsteht, wird selten trügen. Kühlt sich die Luft nach dem Gewitter nur wenig ab, so entsteht bald ein zweites und drittes, und wenn eine starke Abkühlung der Luft durch das Gewitter bewirkt worden ist, so folgt auf dasselbe oft ein mehrere Tage anhaltendes Regenwetter. Weht gegen Johanni ein anhaltender Süd- und Südwest- wind, so regnet es oft längere Zeit; denn in dieser Zeit ist an der Grenze unserer gemäßigten Zone die Regenzeit der heißen Zone und der alsdann sehr warme und feuchte, von dorther zu uns kommende Wind setzt bei seinem Fortgange in kalten Gegenden viel Wasserdampf durch Nebel und Wolken ab. Da die Mücken immer die wärmste Luft suchen, so halten sie sich, wenn die Luft feucht ist, in der untersten Luftschicht am meisten auf, und weil die Schwalben da herumfliegen, wo sie die meisten Mücken finden, so schwingen sie sich bei feuchter, warmer Luft ganz nahe über der Erde hin. Aus demselben Grunde springen alsdann in Gewässern die Fische öfters empor um eine nahe über dem Wasser schwebende Mücke zu erschnappen. Auch aus diesen Erscheinungen kann man auf Regen schließen. Das Aufsteigen des Morgennebels deutet auf Übersättigung der Luft mit Wasserdampf, folglich auf trübes Wetter, dagegen das Niederfallen des Morgennebels auf einen heiteren Tag. Die sichersten Wetterregeln ergeben sich indes aus der Beobachtung des Windes und des Luftdruckes. Es würde nicht schwer sein die Beschaffenheit des Wetters vorauszusagen, wenn man immer genau wüßte, was für ein Wind in einer gewissen Zeit wehte. Diese Kenntnis zu erlangen, ist jetzt durch die meteorologischen Stationen möglich geworden, welche sich in ver- schiedenen Ländern befinden und durch den Telegraphen über die Windströmung, den Feuchtigkeitsgehalt, den Druck und die Wärme der Luft sich -gegenseitig Mitteilung machen. Unter den Instrumenten, mit deren Hilfe man einen Schluß auf das bevorstehende Wetter machen zu können glaubt, ist das Barometer am bekanntesten. Aber auch das beste Barometer
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