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1. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 191

1910 - Nürnberg : Korn
191 in kräftiger Faust, auf den Schild gestützt, hoch durch ein deutsches Bauwerk emporgetrageu, in der Mitte des Gaues, in dem er gewaltige Schlachten schlug, weit hinausschauend ins freie Vaterland und von weitester Ferne gesehen, ein Wegweiser zur Stätte unseres Ruhms und zur Erkenntnis unserer Macht und Herrlichkeit." Am 9. Juli 1838 begannen auf der Grotenbnrg die ersten Vorbereitungen. Der mit jungen Fichten bedeckte Gipfel wurde gelichtet und ein breiter Fahrweg angelegt. Dann ging man an das Ansheben des Baugrundes, dessen Ausmauerung darauf er- folgte. Am 8. September 1838 wurde unter besonderen Feier- lichkeiten das Grnndsteingewvlbe geschlossen. Am 17. Juli 1846- konnte dem gewaltigen, 27 m hohen Tempelunterbau der letzte Stein eingefügt werden. Während dieser Zeit wohnte Bändel, allen Stürmen und persönlichen Unbequemlichkeiten standhaltend, in einem schlichten Blockhause, immer fördernd, anregend und mitschaffend im Kreise seiner Leute. Es waren Jahre freudigen Höffens, aber auch banger Zweifel, ob je das groß geplante Werk zu Ende ge- führt werden könne. Fast schien es, als ob der schlimme Fall einträte. Bändel hatte bereits sein ganzes Vermögen geopfert und das Volk der Träumer und Denker ließ es an Geld- unterstützungen fehlen. Es entstand in der Arbeit eine sechzehn- jährige Pause und doch ließ sich Bändel dadurch die Hoffnung ans einen endgültigen Abschluß seines Lebenswerkes nicht trübeiw Nach dieser Pause schuf er sich in Hannover eine Riesen- werkstatt, worin die Erzsigur seines Helden und das dazu be- stimmte eiserne Zylindergerüst angefertigt wurde. 1871 waren am Denkmalsplatze alle Gerüste und sonstigen Vorbereitungen zur Aufstellung der Kolossalstatue vollendet. 1873 geschah die Überführung der einzelnen Teile der Figur zur Grotenbnrg; das Jahr darauf begann endlich die Aufstellung derselben, ein überaus schwieriges Werk, das jedoch im Winter 1874 glücklich gefördert wurde und 1875 seinen Abschluß fand. Am 16. August 1875 war der höchste Ehrentag des Meisters; denn an diesem Tag brachte er das Werk seines Lebens dem deutschen Volke dar. Aus allen Gauen des deutschen Vaterlandes, ja von jenseits des Atlantischen Ozeans waren viele Tausende herbeigeeilt die hehre, weihevolle Stunde mitzufeiern. Vertreter aller deutschen Stämme waren erschienen, an ihrer Spitze der erste Kaiser des Deutschen Reiches Wilhelm I. mit seinem ritter- lichen Sohne, dem Kronprinzen Friedrich. Nach der Festrede führte ein Adjutant den Künstler zur kaiserlichen Tribüne. Bei dessen
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