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1910 -
Nürnberg
: Korn
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1894
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten, Mädchenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
201
hin mit Bayern vereinigt bleiben, die südlichen Teile kamen an
Italien und Istrien; für diesen Verlust erhielt jedoch Bayern
reichen Ersatz durch das Fürstentum Regensburg und die Mark-
grasschaft Bayreuth sowie die Fürstentümer Salzburg und
Berchtesgaden.
In dem Feldzuge Napoleons gegen Rußland im Jahre
1812 teilten die Bayern das Unglück der großen Armee. Bon
den 30000 Kriegern, welche Bayern nach Rußland gesendet
hatte, sahen nur etwa 2000 die Heimat wieder.
Mit der Niederlage des französischen Heeres aus den Eis-
feldern Rußlands waren nun auch die Bande gelöst, welche die
Fürsten und Völker Deutschlands an Napoleon bisher gefesselt
hatten. Preußen erklärte Frankreich den Krieg und Österreich und
Rußland verbanden sich mit Preußen. Am 8. Oktober 1813 trat
auch Maximilian durch den Vertrag zu Ried auf die Seite der
Verbündeten. Zwar kämpften die Bayern in der großen Leip-
ziger Schlacht nicht mit; aber bei Hanau stellten sie sich den
fliehenden Franzosen entgegen; doch Napoleon erzwang sich, wenn-
gleich nach schwerem Kampfe (31. Oktober) und unter neuem, sehr
bedeutendem Verluste, den Weg zum Rhein. Die Verbündeten
drangen siegreich vor und am 31. Mai 1814 zogen sie in Paris ein.
Als zu Paris mit Frankreich Friede geschlossen war, kam
Bayern mit Österreich überein, daß an Österreich Tirol und
Salzburg zurückfallen, Bayern dagegen Würzburg, Aschaffenburg
und die Pfalz erhalten sollte.
Die Kriege hatten ein Ende; aber es gab viel zu tun,
damit in den Landesteilen, die zu Bayern gekommen waren, die
gleiche Ordnung und Verwaltung sei wie in den bisher schon zu
Bayern gehörigen Gebieten. Schon 1808 hob Maximilian die
Leibeigenschaft in Bayern auf; nun verbesserte er das Gerichts-
wesen und erstrebte eine gleichmäßigere und gerechtere Besteuerung
der Staatsbürger. Am 26. Mai 1818 gab er dem Lande die
Verfassung und erklärte: „Bayern! seht in der Verfassung die
Grundzüge eines Königs, welcher das Glück seines Herzens und
den Ruhm seines Thrones nur von dem Glücke des Vaterlandes
und von der Liebe seines Volkes empfangen will." Seitdem ist
Bayern ein konstitutioneller Staat.
Maximilian erwarb sich durch Herzensgüte die Liebe seiner
Untertanen. Am 13. Oktober 1825 starb er und ward wie ein Vater
vom ganzen Volke auss tiefste betrauert. Zum Teil nach Preger.
132. Ludwig I. (1825-1848).
Ludwig I. wurde den 25. August 1786 zu Straßburg
geboren. Seine Eltern mußten beim Ausbruch der französischen