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1. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 204

1910 - Nürnberg : Korn
204 134. Ludwig Ii. (1864—1886). Noch nicht 19 Jahre alt bestieg Ludwig Ii. (geboren den 25. August 1845), der ältere der -beiden Söhne Maxiknilians, den bayerischen Thron. Die ersten sieben Jahre seiner Regierung \ waren schwere Zeiten. Kurz nach dem Regierungsantritt ward j Schleswig-Holstein durch Preußen und Österreich mit dem Schwerte von dänischer Herrschaft befreit und an diese beiden Mächte' abgetreten. Weil Preußen die erworbenen Herzogtümer für sich verlangte, so kam es 1866 zum deutschen Bruderkrieg, in welchem • Bayern, seiner Bundespflicht getreu, auf Österreichs Seite stände - ■ Er endete für Österreich und für die anderen mit ihm verbündeten deutschen Staaten unglücklich; denn der König Wilhelm von Preußen * schlug die österreichische Hauptarmee bei Kvniggrätz in Böhmen (3. Juli 1866); die Hannoveraner mußten sich den Preußen bei Langensalza ergeben und die süddeutschen Truppen verloren, obwohl - tapfer kämpfend, die Gefechte bei Kissingen, Hammelburg, Aschafsen- burg und Roßbrunn. Am 22. August schloß Bayern zu Berlin Frieden; es hatte 30 Millionen Gulden Kriegsentschädigung zu zahlen und mußte zwei kleine Gebietsteile von Unterfranken mit 34 000 Einwohnern an Preußen abtreten. Bayern und die anderen Staaten Süddeutschlands gingen mit Preußen ein Schutz- und Trutzbündnis ein, nach welchem die süddeutschen Truppen im Falle eines Krieges unter Führung Preußens stehen sollten. Österreich schied aus dem deutschen Bunde. Als dem Prinzen Leopold von Hohenzollern, einem Ver- wandten des preußischen Königshauses, die spanische Königskrone angetragen wurde und derselbe um des Friedens willen sie ablehnte, forderte Napoleon Iii. vom preußischen Könige, er sollte deren Annahme durch einen preußischen Prinzen auch künftighin niemals zugeben. Die entschiedene Zurückweisung dieses Ansinnens beant- wortete Frankreich am 19. Juli 1870 mit der Kriegserklärung. Ganz Deutschland erfüllte der ruchlose Friedensbruch mit Ent- rüstung. Napoleon hatte darauf gerechnet, daß Süddeutschland sich nicht am Kriege beteiligen werde; aber König Ludwig war der erste der Monarchen, der seine Truppen mit den norddeutschen Waffenbrüdern vereinte, uttb schon am 4. August trugen sie mit ' dazu bei, daß die Franzosen bei Weißenburg geschlagen wurden. Auch an den Siegen von Wörth, Sedan, Paris und Orleans nahmen die Bayern unter ihren Führern Hartmann und von der Tann den ruhmvollsten Anteil. Wie Ludwig Ii. dazu mit- wirkte, daß Deutschland als ein einig Volk von Brüdern den Feind bekämpfte, so war er es auch, der dem geeinigten deutschen Volke wieder einen Kaiser gab, indem er diese Würde im Namen
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