1903 -
Dresden
: Schultze
- Autor: Mehner, Max
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
\32 n. Spezieller Teil.
häufigen Bodens (Wald-, Geröll-, Sand-, Heide-, Moor-, Sumpfboden)
zu besprechen, und zwar
a) das Entfernen der für das Gedeihen und die Ausbreitung der
Kulturpflanzen vorhandenen Hindernisse (Abbrennen, Roden,
Rajolen, Trainieren u. s. w.);
d) das Schaffen einer für die Bodenkultur brauchbaren Ackerkrume
(Bodenmengung, Bodenbearbeiümg, Düngung).
hierauf ist die regelmäßige Bestellung des Feldes zu besprechen: Wesen
und Bedeutung des pflügens, Eggens und Walzens, die Bodenmelioration
durch Entwässerung (s. o.), Bewässerung, Tieskultur und Bodenmengung
(s. o.), die Bereicherung des Bodens durch Düngung (Stalldünger, künstlicher
Dünger, Gründüngung), die Fruchtsolge (Dreiselder- und Fruchtwechsel-
wirtschaft), die Krankheiten der Kulturpflanzen, die Unkräuter, die Acker-
schädlinge. Wenn es irgend möglich ist, so muß sich hieran noch eine kurze
Besprechung des Obstbaues anschließen: die volkswirtschaftliche Bedeutung
desselben, die Saatbeete, pflanzschulen und Obstgärten, der Baumschnitt,
Spalierobst, die Gbstarten und deren Kulturbedürfnisse, die Veredelung der
Obstbäume, die Krankheiten der Gbstbäume.
Betreffs der gesetzlichen Bestimmungen, die in diesen Klassen zur
Besprechung zu kommen haben, wird einesteils auf das bei den Gärtner-
klassen Gesagte, andernteils auf den Normallehrplan verwiesen.
Auf der Anwendungsstufe kommt nun, wie schon erwähnt, das
Gebiet der Tierzucht zur Behandlung, jedoch nicht etwa in der Form,
daß die Probleme der Tierzucht wissenschaftlich erörtert und die Gesetze
daraus abgeleitet werden, sondern nur in der weise, daß an gewissen
Beispielen aus der heimischen Tierzucht die wichtigsten für die Tierzucht
maßgebenden Sätze und Gesichtspunkte entwickelt und dabei Streiflichter
auf andere am Orte nicht heimische Zuchten geworfen werden.
Bei dieser Gelegenheit sind folgende allgemeine Sätze zu gewinnen:
s. Ausgabe der Tierzucht ist, Tiere zu züchten, welche für ge-
wisse Zwecke das größte Rkaß von Leistungsfähigkeit besitzen.
2. Gezüchtet werden Pferde, Rinder, Schafe, Schweine,
und zwar soll durch die Zucht die höchste Leistungsfähigkeit beim
Pferd als Arbeitstier (Zug-, Rennpferde), beim Rind als Erzeuger
von Rlilch, Fleisch und Fett und als Arbeitstier, beim Schaf als
Erzeuger von Wolle, Fleisch und Fett, beim Schwein als Erzeuger
von Fleisch und Fett hervorgebracht werden (event, auch Geflügel-
zucht berühren!).