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1. Fortbildungsschulkunde - S. 164

1903 - Dresden : Schultze
m Ii. Spezieller Teil. bloß ein „Lesebuch", sondern auch ein „Lehrbuch" für die Fortbildungs- schule zu schassen beabsichtigten. Im Gegensatz zu diesen beiden Lesestücken vergleiche man die wunder- schöne Darstellung eines ähnlichen Stoffes im Lesebuch für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen, herausgegeben von Leipziger Fortbildungsschul- direktoren und -Lehrern (Leipzig b. Alfred bsahn), die sich auf Seite M unter den: Titel „Dampf und Dampfmaschine" vorfindet, Hier wird in humorvoller weise in der Form eines Trinkspruches die Vermählung des Dampfes mit der Maschine gefeiert. Dabei werden die hervorstechendsten Eigenschaften des Dampfes und der Dampfmaschine geschildert, geschicht- liche Daten angeführt, die Arten der Dampfmaschinen berücksichtigt, aber alles in einer Form, daß das Gemüt des Lesers gepackt und in seinem Herzen eine gewisse Zärtlichkeit für die genügsame Dampfmaschine und ihren aufbrausenden Herrn Gemahl, den Dampf, erzeugt wird. Aus dem- selben Lesebuche kann zur Erläuterung dieser Forderung noch das Lese- stück „Zur Geschichte des Zündhölzchens" (S. (33) herangezogen werden. Es beginnt: „wir müssen eigentlich unter die wilden gehen, um die Zünd- hölzchen bewundern zu lernen. Da hält der weiße Reisende im dunkelsten Afrika, umringt von schwarzen Naturkindern, die zum ersten Male in eines Kulturmenschen Angesicht schauen. Ohne arge Absicht zieht er eine Schwedenschachtel hervor, um seine Tigarre anzustecken; eine leise Hand- bewegung, und die Flamme lodert; aber siehe da! — Die schwarze Zu- schauermenge prallt vor Entsetzen zurück und flieht mit dem Rufe: Zauber, Zauber." Eine solche Einleitung wirkt auf das Gemüt des Lesers, so daß er nun mit Spannung sich in die Erklärung des vermeintlichen Zaubers vertieft. Auf das Gemüts- und Willensleben des Lesers wirken in ganz be- sonderer weise Darstellungen ans dem Leben solcher Männer, die sich aus kleinen Verhältnissen zu besonderer Größe emporgearbeitet haben, vorausgesetzt, daß er nicht etwa auf jeder Zeile die moralisierende Absicht der Erzählung spürt. Zu diesem Zwecke ist es notwendig, daß ihm nicht bloß der Lebensgang solcher Männer als Lesestoff geboten wird, die zu einer schwindelnden Höhe gelangt sind, die der Schüler gewiß niemals erreichen wird, sondern auch Biographien von Männern, die nicht bis in unerreichbare Fernen sich emporgeschwungen haben. Bei den ersteren aber ist, um nicht von vornherein die ethische Wirkung zu beeinträchtigen, der Hauptwert des Stückes darauf zu legen, daß die Bedeutung des Mannes für die gesamte menschliche Kultur ins Licht gerückt wird, so daß der Leser den Eindruck erhält, daß jede zielbewußte, planmäßige Arbeit für die Entwicklung der menschlichen Kultur von wert ist.
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