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1. Fortbildungsschulkunde - S. 173

1903 - Dresden : Schultze
Methodik der einzelnen Unterrichtsfächer. (73 des komprimierten Wasserdampfes und auf feine Ungefährlichkeit, ja wohl- tätige Wirkung, wenn er in eine Dampfmaschine eingeleitet wird, hinzu- weisen, es find weiter die Gedanken des Schülers darauf hinzulenken, daß diese beiden, Dampf und Maschine, (es wird hierbei an das vorhin erwähnte, in das Leipziger Lesebuch aufgenommene Stück „Der Dampf und die Dampfmaschine" gedacht), durch ihre Verbindung ihre schlechten Eigenschaften verlieren, die Maschine ihre Schwerfälligkeit, der Dampf seine Gefährlichkeit, um endlich darauf einzugehen, daß sich durch ihre Ver- einigung die Eigenschaften dieser beiden ergänzen wie in einer guten Ehe diejenigen von Mann und Weib, so daß ein hoher Herr bei einem Feste sogar einmal einen Trinkspruch auf die Vermählung dieses allerdings jetzt schon alten Ehepaares gehalten hat. Wenn der Lehrer hieraus sagt: „Diesen Trinkspruch nun wollen wir einmal lesen!" dann werden wohl alle Schüler nicht bloß mit Spannung an das Lesen dieses Stückes gehen, sondern diese Spannung wird sogar bis zum letzten Worte des Redners anhalten, zumal jeder Schüler den feinen Humor desselben verstehen kann. wenn es sich bei einer Erzählung um eine den Schülern unbekannte Persönlichkeit handelt, so dürfte es immer leicht fein, in ihnen Anteilnahme an den Geschicken derselben, oder, wenn es nötig ist, Abneigung gegen deren schlechte Eigenschaften, oder Begeisterung für ihren Heldenmut, ihre Energie u. s. w. hervorzurufen, um aus diese weise in ihm den lebhaften Wunsch erwachen zu lassen, genaueres über diese Person kennen zu lernen. Schwieriger gestaltet sich die Vorbereitung, wenn es sich um Personen oder Gegenstände handelt, von denen der Schüler glaubt, sie bereits zu kennen wollte man in diesen Fällen, weil auch der Lehrer annimmt, daß der vorstellungskreis des Schülers für die Ausnahme eines solchen Lese- stückes genügend vorbereitet sei, sofort an das Lesen desselben gehen, so würde der Schüler in den meisten Fällen mit großer Unlust zu lesen be- ginnen, weil er sich sagt: „Das kenne ich ja schon, das ist langweilig." In diesen Fällen ist es also ganz besonders notwendig, jenen vorhin erwähnten Zustand der Spannung hervorzurufen. Man läßt zu diesem Zwecke zunächst von den Schülern das, was sie über den Gegenstand bereits wissen, kurz angeben und zusammenfassen, zeigt dann, indem man sich hierbei von der Auffassung des Lesestückes leiten läßt, daß sich an dem Gegenstände noch manche interessante Seite, die den Schülern noch nicht bekannt ist, aufsuchen, daß er sich in anderem Zusammenhange oder von ganz anderen Gesichtspunkten aus betrachten läßt, und dann erst läßt man lesen. Es wird auf diese weise die Wißbegier des Schülers soweit erregt sein, daß er nach dem Lesen des Stückes innerlich verlangt. Das aber ist gerade der Zweck der Vorbereitung. Freilich kann kein Lehrer
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