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1. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 21

1907 - Leipzig : Hirt
5. Die ersten zehn Kurfrsten aus dem Hause Hohenzollern. 21 Als man ihm deshalb Vorstellungen machte, sagte er: Adlig Blut habe ich nicht vergossen, sondern nur das Blut von Schelmen, Rubern und Mrdern." So hatte zwei Jahrhunderte frher Rudolf von Habsburg gegen die Raubritter gehandelt und gesprochen. Selbst nicht die Frsprache seiner Gemahlin und seines Bruders konnte einen Edelmann retten, der aus einem Raubzuge ergriffen worden war. Eine Auslsung verweigerte er. Fr Geld, sagte er, drfe einem Fürsten die Gerechtigkeit nicht feil fem. So stellte Joachim I. Ordnung und Sicherheit im Lande her. In Dorf und Stadt freute man sich der starken Regierung, und mit groem Jubel wurde Joachim berall von seinen Untertanen aufgenommen, als er durch das Land reifte, um die Verwaltung feiner Beamten zu prfen. Erleichterung des geschftlichen Verkehrs. Nach feiner Reife durch das Land fhrte er in der Mark gleiches Ma und Gewicht ein. Kammergericht. Um dauernd geordnete Zustnde zu erhalten, fetzte er nach Art des Reichskammergerichtes, das Maximilian I. im Deutschen Reiche eingerichtet hatte, ein Kammergericht in seinen Erblanden ein, von dem alle Streitigkeiten, die dem gewhnlichen Gerichte nicht unterworfen waren, entschieden werden sollten. Den fortwhrenden Fehden wurde dadurch gesteuert. Erbvertrag mit Pommern. Mit dem Herzoge von Pommern fchlo Joachim einen Erbvertrag des Inhalts, da nach dem Aussterben der herzoglichen Familie das Herzogtum an Brandenburg fallen fllte. Wissenschaftliche Bildung. Kurfürst Joachim I. war, wie fem Vater, ein Freund der Wissenschaft und Knste. Er selbst sprach Lateinisch und Franzsisch und wute seinen Gedanken in gewhlter Sprache Aus-druck zu geben. Deshalb whlten die Fürsten ihn oft zu ihrem Sprecher auf den Reichstagen. Und da der schnen Form ein wohldurchdachter In-halt zugrunde lag, so verglichen sie ihn mit Nestor, der wegen seiner reichen Lebenserfahrung und feines klugen Rates in ganz Griechenland berhmt war. Die Universitt Frankfurt an der Oder, deren Grndung von seinem Vater begonnen worden war, wurde unter seiner Regierung erffnet. Kirchentrennung. In Joachims Regierung fllt der Anfang der Kirchentrennung. Der Kurfürst blieb der alten Lehre treu, war aber nicht unduldsam gegen diejenigen Untertanen, die sich der neuen Lehre anschlssen. Freilich duldete er in seiner Familie keine Hinneigung zu der Lehre Luthers. Seine Gemahlin Elisabeth, die derselben anhing, floh deshalb, als Buerin verkleidet, aus Berlin. Der Kurfürst von Sachsen wies ihr das Schlo Lichtenberg an der Elbe an, wo sie bis zum Tode ihres Gemahls lebte. Dann erst kehrte sie in die Mark zurck. Tod. Im Alter von 50 Jahren starb Joachim. Kraftvoll und klug hat er sein Land verwaltet, die ffentliche Sicherheit wiederhergestellt, die Rechtspflege verbessert, die Wissenschaft gefrdert, den Handel gehoben und stets treu zu Kaiser und Reich gestanden. Im Dome zu Berlin liegt
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