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1. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 38

1907 - Leipzig : Hirt
38 A. Die zweite Hlfte des 17. Jahrhunderts. jhrigen Krieges stand er in schsischen, schwedischen und nachher in brandenburgischen Diensten. An allen Kriegen des Groen Kurfrsten nahm er hervorragenden Anteil. Er war ein khner Reitergeneral, Johann von Werth hnlich, bieder, derb und kurz angebunden. Er schmte sich seiner niedern Herkunft nicht und erzhlte gern von seinen Jugendstreichen; wollte aber ein andrer ihn nach seiner Geburt anstatt nach seinen Taten behandeln, so war er um eine richtige Antwort nie verlegen. Vertreibung der Schweden ans Pommern. Nach der Schlacht bei Fehrbellin vertrieb der Kurfürst die Schweden aus Pommern und entri ihnen das Gebiet, das sie im Westflischen Frieden genommen hatten. Als aber Ludwig Xiv. mit seinen Gegnern einzeln der Reihe nach Frieden schlo, erhielten der Kaiser, Holland und Spanien gnstige Be-dingungen. Dagegen fielen franzsische Truppen in die klevifchen und mrkischen Landschaften des Kurfrsten ein. Bei der Erschpfung seines Landes mute er sich zum Frieden bequemen. Vorpommern, das er mit so groer Tapferkeit den Schweden entrissen hatte, mute er diesen zurckgeben, weil sie Frankreichs Verbndete gewesen waren. Dieser schimpfliche Friede wurde zu Saint Germain bei Paris geschlossen. Als der Kurfürst ihn unterzeichnete, soll er gesagt haben: Mchte doch aus meiner Asche ein Rcher erstehen!" Friedensttigkeit des Groen Aurfrsten. Staatsverwaltung. Die Lnder des Kurfrsten lagen zum Teil weit auseinander und waren durch eine Reihe fremder Besitzungen durch-krochen; im Osten besa er das Herzogtum Preußen, in der Mitte seiner Besitzungen lagen Pommern, Brandenburg, Sachsen, in West-falen Minden und die Mark, am Niederrhein Kleve.2) In allen diesen Gebieten war stndische Verfassung; d.h. die Vertreter der drei Stnde des Adels, der Geistlichkeit und der Städte traten zu Landtagen zusammen. Diese beanspruchten vor allem das Recht der Steuerbewilligung. Den einzelnen Landtagen fehlte das Interesse fr die brigen Landes-teile; der Kurfürst wollte, da sie sich als Glieder eines Ganzen fhlten und fgten. Nach langen Verhandlungen bewilligten ihm die einzelnen Landtage eine Akzise, ix i. eine Steuer auf die Gegenstnde des tglichen Verbrauchs. Die Akzise brachte viel Geld ein und ermg-lichte ihm, in seinen Besitzungen eine einheitliche Verwaltung durch-zufhren. Diesem Zwecke diente auch eine Postverbindung, die von Knigsberg bis Kleve ging; verfallene Landstraen wurden instand gesetzt und neue angelegt; die Beamten beschftigte der Kurfürst ohne Unterschied der Herkunft nach ihrer Befhigung. Er schickte gern Rheinlnder nach dem Osten, Pommern, Brandenburger und Preußen nach dem Westen. So befrderte er die Verschmelzung der Landschaften zu einem Staate. *) Karte 9. - 2) Karte 13.
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