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1. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 49

1907 - Leipzig : Hirt
1. Der Spanische Erbfolgekrieg. 49 Seite die Haupthelden des Krieges. Sie schlugen die franzsischen Heere so entscheidend, da Ludwig Xiv. den Verbndeten vollen Verzicht Frank-reichs auf die ganze spanische Erbschaft anbot. Aber nun verlie die Sieger die Besonnenheit. Sie verlangten, da Ludwig selbst Truppen stellen sollte, um seinen Enkel aus Spanien zu vertreiben. Das war zu viel fr den stolzen König. Mit der uersten Kraftanstrengung hob er aus dem erschpften Lande ein neues Heer aus. Auch dieses wurde von Prinz Eugen und Marlborough geschlagen. Nun erklrte Ludwig Xiy. sich sogar bereit, Hilfsgelder zu zahlen, um seinen Enkel aus Spanien zu vertreiben. Da traten drei Ereignisse ein, die ihn aus dieser ver-Zweifelten Lage befreiten und ihm einen verhltnismig gnstigen Frieden verschafften. Das englische Parlament wollte keine weitere Beteiligung am Kriege. Kaiser Joseph, der während des Krieges seinem Vater Leopold gefolgt war, starb unerwartet im sechsten Jahre seiner Regierung. Die sterreichischen Lnder und die Kaiserwrde erhielt sein Bruder Karl Yi., der nmliche, der als Erbe der spanischen Krone ausersehen war. Nun duldete das europische Gleichgewicht nicht die Vereinigung der fter-reichischen und der spanischen Lnder unter einem Fürsten. Dazu kam, da in Spanien selbst das franzsische Heer unter Fhrung des Herzogs von Vendme Vorteile der das sterreichische errang. So kam es denn nach vierzehnjhrigem Kampfe zur Teilung. Philipp V., Ludwigs Enkel, erhielt Spanien und dessen auereuropische Nebenlnder, jedoch unter der Bedingung, da die Kronen Spaniens und Frankreichs nie ver-einigt wrden; der Kaiser bekam die europischen Nebenlnder Spaniens, die Niederlande, Neapel, Mailand. England erhielt auer einigen Besitzungen in Nordamerika die Festung Gibraltar, durch deren Besitz es noch heute den Eingang zum Mittelmeer und zum Atlantischen Ozean beherrscht. Preußen erhielt fr die dem Kaiser geleistete Hilfe den Kreis Geldern im heutigen Regierungsbezirk Dsseldorf. Tod Ludwigs Xiy. Ein Jahr nach Beendigung des Spanischen Erb-folgekrieges starb Ludwig Xiy. So ruhmreich er begonnen, so unrhmlich endete er. Der Wohlstand des reichen Landes war vernichtet, die Einknfte fr drei Jahre hatte man im voraus verausgabt, dem Handel und der In-dustrie fehlte das Kapital, dem Ackerbau der Arbeiter. Die Blte der mnn-licheu Jugend moderte auf unzhligen Schlachtfeldern. Der Ha des Volkes traf den König, der dies alles verschuldet hatte. Einsam war es um ihn geworden. Die groen Männer, die sein Zeitalter verherrlicht hatten, waren gestorben. Seine Kinder alle und sein ltester Enkel waren vor ihm ins Grab gesunken. Auf seinen Urenkel, ein Kind von fnf Jahren, sollte die Krone Frankreichs bergehen. Wie ein Schuldbekenntnis klingen die letzten Ermahnungen, die er an dieses Kind richtete: Mein Kind, du wirst bald der König eines groen Reiches werden. Suche den Frieden mit deinen Nachbarn zu erhalten; ich habe allzusehr den Krieg geliebt; ahme mich hierin nicht nach, auch nicht in den groen Ausgaben, die ich gemacht habe; hilf dem armen Volke auf, sobald du kannst, und tue das, was ich leider nicht mehr zu tun vermag!" Dahmen, Leitfaden der Geschichte. Iii. 4. Stuft. 4
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