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1. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 116

1907 - Leipzig : Hirt
116 Von dem Sturze Napoleons I. bis zur Erneuerung des Deutschen Reiches. Deshalb wurden noch in der Nacht einem Teile der deutschen Truppen Marsch-befehle erteilt, so da sie am frhen Morgen kampfbereit waren. Von franzsischer Seite war fr den 1. September keine Schlacht in Aussicht genommen; Marschall Mac Mahon hatte diesen Tag als Ruhetag fr die ganze Armee bestimmt, aber die Verhltnisse drngten zum Kampfe. Schon um 4 Uhr morgens begannen die Bayern damit bei dem Dorfe Ba-zeilles; um 6 Uhr griffen die Sachsen ein bei La Moneelle, dann die Preußen und Wrttemberger. Bis 4 Uhr nachmittags dauerte der Kampf, der sich um die Drfer in der Umgebung von Sedan abspielte. Auf deutscher Seite nahmen an dem Kampfe teil: die dritte Armee unter dem Oberbefehle des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen und die Maasarmee, die von dem Heere des Prinzen Friedrich Karl abgezweigt worden war und vom Kronprinzen Albert von Sachsen befehligt wurde. König Wilhelm hatte sich mit dem Groen Generalstabe auf einer Anhhe bei dem Dorfe Frnois eingefunden, wo er die Bewegungen der Schlacht ber-blicken konnte. Aus franzsischer Seite wechselte die oberste Leitung der Schlacht zweimal. Der Marschall Mac Mahon war kurz vor 6 Uhr morgens von einem Granatsplitter verwundet worden und hatte dem General Ducrot den Oberbefehl bertragen. Dieser ordnete eine andre Aufstellung der franzsischen Truppen an, die dem General Wimpffen mifiel. Deshalb erachtete er es fr seine Pslicht, als lterer General die Heeresleitung fr sich zu beanspruchen. Ge-neral Ducrot trat sie ihm ohne weiteres ab. Gleich nach Mittag gewann General Wimpffen die berzeugung, da er sich mit seinem Heere in den Stellungen um Sedan herum nicht behaupten knne. Deshalb versuchte er einen Ausweg auf Carignan zu. Er setzte davon den Kaiser Napoleon in Kenntnis und bat ihn, sich an die Spitze der Truppen zu stellen, die es sich zur Ehre anrechnen wrden, ihm den Weg durch das deutsche Heer zu bahnen. Der Kaiser antwortete ablehnend, weil er das vorgeschlagene Unternehmen fr nutzlos hielt. Fr die franzsische Heeresleitung war es verhngnisvoll, da der Stab des Marschalls Mac Mahon dem verwundeten Feldherrn nach Sedan gefolgt war. Es fehlte daher dem General Wimpffen an geeigneten Offizieren, die feine Befehle den Unter-feldherren berbrachten. Gegen 4 Uhr nachmittags befahl König Wilhelm, die Festung Sedan zu beschieen. Sobald die Flammen an einigen Stellen der Stadt emporschlugen, zogen die Franzosen die weie Fahne auf, und die Schlacht hatte ein Ende. Das franzsische Heer war vollstndig besiegt und eingeschlossen. König Wilhelm lie den franzsischen Oberbefehlshaber zur bergabe der Armee und der Festung auffordern. Kaiser Napoleon schickte an seinen sieg-reichen Gegner folgenden Brief: Monsieur mon frere, N'ayant pas pu mourir au milieu de mes troupes, il ne me reste qu' remettre mon epee entre les mains de Yotre Majest6. Je suis de votre Majeste le von frere Sedan, le 1 sept 1870"1) Napoleon. *) Nach dem Faksimile Seite 313* des Generalstabswerkes.
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