1888 -
Berlin
: Dümmler
- Autor: Patuschka, A.
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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A. Religion.
Die kaiserliche welches vor Jahren zwischen dem Reichskanzler und dem Abgeord-
i?°Novbr 1881 neten Windthorft über die kaiserliche Botschaft stattfand. Windthorft
' betonte, daß die kaiserliche Regierung durch die angestrebte wirtschaft-
liche Verbesserung der Arbeiter den richtigen Weg in großartiger
Weise betreten habe. „Ich möchte fast sagen", bemerkte Windthorft,
„der alte Kaiser hat durch die Veröffentlichung der großen Grund-
sätze in der Botschaft nach allen seinen unerhörten Erfolgen diese
letzteren selbst noch übertroffen." Darauf entgegnete Fürst Bismarck:
„Ja, das meint der Kaiser selbst; er sagte mir damals, das, was
wir hier zu thun haben, ist noch mehr als das, was 1866, 70 u. 71
zu geschehen hatte." Windthorft sagte: „Durchlaucht, ich bin Ihnen
als einer, der sein Vaterland lieb hat, sehr dankbar dafür, daß Sie
nach all den großen Thaten unseren kaiserlichen Herrn bewogen
haben, aus diese Bahn der Gesetzgebung einzulenken. Es sind ja
ungeheure Aufgaben hier zu lösen. Ich sehe mit Furcht auf die
eutsetzliche Gärung in den Arbeiterklassen; aber der einzige Weg, der
noch zum Frieden führen kann, ist der eingeschlagene." — An Ge-
legenheit, Wirtschastsgüter zu erzeugen, fehlt es unserer Zeit nicht,
wohl aber an Gebrauchsmöglichkeit. Die Kaufkraft aller Bevölke-
rungsschichten zu ermöglichen, ist das vornehmste Bestreben der
kaiserlichen Regierung. Wir können deshalb, geliebte Kinder, mit
Hoffnung und Vertrauen in die Zukunft blicken, wenn alle Schichten
der Bevölkerung Deutschlands die kaiserliche Regierung in ihrem
Bestreben unterstützen, haben nicht den gesellschaftlichen Aufruhr zu
befürchten, der sich 1789, 1848 und 1871 in Frankreich, vornehmlich
in Paris zeigte. (Teilw. aus der Zeitschrift „Pionier" Nr. 6, 1886.)
Die Obrigkeit 6. Lest Römer 13, 1—7. Wovon ist hier die Rede? (Von der
nach Rom. 13. Obrigkeit). Was wird von uns verlangt? (Wir sollen ihr Unterthan
sein). Welches ist unsere höchste Obrigkeit? (Unser Kaiser und
König). Was heißt das: „Wir sollen der Obrigkeit Unterthan sein?"
(Wir sollen ihr gehorchen). Erkläre die Wendung: „Die Obrigkeit
trägt das Schwert nicht umsonst." (Sie hat auf strenge Ordnung
zu sehen und die Übelthäter zu bestrafen). Lies Vers 7! Was ist
Schoß? (Abgaben). Was hat sie noch zu fordern? (Furcht und
Ehre). Welches sind also die wichtigsten Rechte der Obrigkeit?
(Sie hat Gehorsam zu fordern, auf strenge Ordnung zu
sehen, die Übelthäter zu bestrafen, Abgaben, Furcht und
Ehre zu verlangen). Das beanspruchte Paulus dem schlimmen
Nero gegenüber, nach dem wir heute noch unsere Hunde benennen,