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1. Volkswirtschaftliche Ergänzungen zum Lehrstoffe der Volksschule - S. 22

1888 - Berlin : Dümmler
22 A. Religion. Finanz- und Schutzzölle. Bedeutung des Zollvereins. Stadt? (Zwischen dem jonischen und ägäischen Meere.) Die euro- päischen Schiffer fürchteten sich, das stürmereiche Cap Matapan (Karte!) zu umfahren. Sie zogen es vor, ihre Schiffe bei Korinth landen zu lassen. Hier wurden die Waren verladen, über die 5 llm breite Landenge geschafft und auf der asiatischen Seite wieder auf Schiffe geladen. Die Stadt diente also zum Stapelplatze zweier Weltteile und gewann außerordentlich, teils durch den Überland- handel, teils durch die Finanzzölle, welche hier bei der Ein- und Ausfuhr aus dem Peloponnes entrichtet werden mußten. Die guten Korinther merkten gar bald, daß das Geldnehmen eine angenehme Sache ist. Sie blieben darum nicht bei den Finanzzöllen stehen, begnügten sich also nicht damit, die ausländischen Gewerbetreibenden, die ihre Waren in Korinth zu Markte brachten, mit einer mäßigen Abgabe zu belegen, nämlich so viel, als der korinthische Bürger selber zahlte. Bald hieß es: „Wir müssen unsere Industrie schützen gegen die Städte Griechenlands". Gewisse Sachen sollten womög- lich nur in Korinth angefertigt werden. Kamen derartige Sachen von auswärts auf den Korinther Weltmarkt, so wurden sie am Hafen mit einer Steuer belegt. Das ist der Schutzzoll. In dem reichen Korinth blühten alle Gewerbebetriebe, die das Altertum kannte, besonders die bildenden Künste, bei denen in Bronze, Thon und Stein gearbeitet wurde, die Purpnrfärberei und Malerei. So war in Jerusalem die Tempelthür, welche die „Schöne" genannt wurde, (Apostelgesch. 3) von Herodes dem Großen ganz aus korinthi- schem Erze (Bronze) hergestellt. Man schätzte das zu Christi Zeit dem Golde gleich. Doch auch für Korinth galt das Wort: „Hänge dein Herz nicht bloß an die Güter, welche das Leben vergänglich zieren". Der Reichtum war nur eine Treibhausblüte, erzeugte schreckliche Sittenlosigkeit (gehört auch in die Bibelkunde bei Be- sprechung der Korintherbriefe) und ungezügelten Luxus. f. Der politischen Einigung Deutschlands 1866 und 1870/71 ging unter dem Vater des Kaisers, Friedrich Wilhelm Iii, dem Ge- rechten, 1833 die handelspolitische vorauf. In diesem Jahre wurde nämlich der Zollverein gegründet. Die verbündeten deutschen Staaten bildeten von da ab ein Handelsgebiet. Vorher kamen da mitunter die drolligsten Dinge vor. In den thüringischen Kleinstaaten gehen die Grenzen mitunter mitten durch die Stuben von Wohnhäusern. Rettete ein Schmuggler seine Waren in die preußische Hälfte der Stube, so mußte der sächsische Polizist in der sächsischen Hälfte ruhig
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