1835 -
Dresden [u.a.]
: Arnold
- Autor: Heusinger, Johann Heinrich Gottlieb
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lehrerbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Griechenland.
So berühmt sich viele einzelne Griechen gemacht,
und so viele Verdienste um die Menschheit sich die
Griechen erworben haben, so wenig lehrreich und in-
teressant ist doch die Geschichte dieses Volkes selbst, weil
'man so vieles von derselben nicht kennt, und, was man
davon weiß, nicht im Zusammenhange darstellen kann.
Das eigentliche Griechenland ist das südliche Stück
der östlichen Halbinsel des Mittelmeeres und bestand
aus Morea oder dem Pelopones und aus einem nörd-
licheren, durch die Landenge von Korinth mit Morea
zusammenhängenden Stücke Land, dessen Grenze man
findet, wenn man über die Nordspitze der Znsel Euböa
oder Negroponte eine Linie gerade von Osten nach
Westen zieht.
Griechenland war zweitausend Jahre vor Christo
schon bewohnt, wahrscheinlich aber von wilden, sich nur
herumtreibenden, von Viehheerden, von Zagd oder von
Seeraub lebenden Völkern, welche verschiedene Namen
hatten. Znachus soll Haupt eines dieser Völker, nem-
lich der Pelasger, gewesen seyn. Hellen und
Deukalion werden als Häupter eines zweiten Volkes,
der Hellenen, genannt.
Cekrops, ein ägyptischer Fürst, dessen Familie
den Thron verlor, soll mit seinen Anhängern nach
Griechenland übergeschifft seyn, sich da, wo späterhin
Athen entstand, niedergelassen und eine Burg, Cekropia,
erbaut haben, um welche herum späterhin die Stadt
Athen angelegt wurde, so daß Cekropia die, in Trüm-
mern zum Theil noch vorhandene Akropolis oder Burg
von Athen ist. Diese Aegypter, sagt man, hätten in
Griechenland den Feldbau eingeführt, indem sie das
eingenommene Stück Land bearbeitet und Getreide
ausgesäet hätten.
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