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1835 -
Dresden [u.a.]
: Arnold
- Autor: Heusinger, Johann Heinrich Gottlieb
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lehrerbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Italien.
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Pius Vi. saß auf dem päpstlichen Stuhle, als die
französische Revolution ihren Anfang nahm. Er pro-
testirte i. I. 1789 gegen das Decret der National»
Versammlung, nach welchem die Güter der französischen
Geistlichkeit eingezogen wurden, weil diese künftig aus
der Staatskasse besoldet werden sollte. Auch verbot
er im Jahre darauf dieser Geistlichkeit, der französischen
Negierung den Vürgereid zu leisten, und i. I. 1793
schloß er sich der Kriegserklärung gegen Frankreich an.
Die Siege des französischen Generals in den
Jahren 1796 und 1797 zwangen den Papst zu dem
Frieden von Tolentino in dem letztgenannten Jahre.
Ein Volksaufruhr aber, gegen die Wohnung des fran-
zösischen Gesandten in Rom gerichtet, in welchem der
General Duphot getödtet wurde, zog dem Kirchen-
staate das Schicksal zu, daß im I. 1798 eine fran-
zösische Armee in Rom einzog, den Staat für eine Re-
publik erklärte und Pius Vi. nach Frankreich sendete,
wo er bald darauf starb.
Schon i. I. 1799 aber wurden die französischen
Armeen durch russische und österreichische Heere aus
Italien vertrieben und alle durch sie getroffene politische
Einrichtungen wieder aufgehoben. Doch wurde erst im
1.1800 und nach dem Siege Napoleon's bei Marengo,
welcher den Kirchenstaat wieder herstellte, Pius Vii. als
Papst gewählt. Dieser schloß i. I. 1801 ein Con-
cordat mit Frankreich, salbte i. I. 1804 dessen Kaiser
in Paris und blieb in gutem Vernehmen mit dem-
selben, bis die großen Veränderungen, welche Napoleon
mit den Staaten Italiens vornahm, endlich auch den '
Papst auf die Seite der Feinde Frankreichs zogen. Hier-
aus entstand die Einverleibung des gesammten Kirchen-
staates mit Frankreich i. I. 1809 und die Versetzung
der Person des Papstes nach Fontainebleau. Hier be-
fand er sich noch, als die Armeen der Alliirten i. I.
1814 in Paris einzogen, und diese dem Papste erlaub-