1835 -
Dresden [u.a.]
: Arnold
- Autor: Heusinger, Johann Heinrich Gottlieb
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lehrerbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Das Frankeiireich.
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von Nom, weil der Papst seiner Hülfe gegen die erober-
ungsüchtigen Langobarden bedurfte. Es endigte hiermit
die Herrschaft der merovingischen Könige in dem Fran-
kenreiche, denn Chlodowig und seine Nachfolger waren
aus der Familie Merwig's, und die Könige welche
Karolinger genannt werden, fangen mit Pipiu an. Sie
heißen jedoch nicht Pipinger, weil Pipin's Sohn, Karl
der Große, noch berühmter wurde, als sein Vater ge-
wesen war.
Karl der Große, welcher seinem Vater auf dem
Throne des Frankenreichs i. I. 768 folgte, erweiterte
dasselbe durch Unterwerfung anderer Länder sehr an-
sehnlich. Er hatte den Plan, alle Länder zwischen dem
atlantischen Meere und der Oder und March zu einem
einzigen germanischen oder deutschen Reiche zu machen.
Die von Deutschen bewohnten Länder vereinigte er
mit der fränkischen Monarchie, die von Slawen be-
wohnten machte er derselben aber bloß zinsbar. Er
verlangte von diesen nur Anerkennung der Oberherr-
schaft der fränkischen Könige, eine geringe Abgabe jähr-
lich als Zeichen dieser Anerkennung und das Versprechen,
friedliche Nachbarn der Franken zu seyn. Auf ähnliche
Bedingungen unterwarf er sich auch die spanische Mark,
d. h. das Land zwischen dem Ebro und den Pyrenäen
in Spanien. Und da er auch das Königreich der Lom-
barden in Italien mit dem Frankenreiche vereiniget
hatte, so reichte bei seinem Tode das Frankenreich von
dem atlantischen Meere und dem Ebro bis an die
Oder, die March und den Naab; dann von dem Po bis
zur Nordsee, zur Eyder und zur Ostsee. — Er regierte
diese Ländermasse nicht nur mit sehr viel Weisheit,
sondern zog auch seine Söhne zu verständigen Regenten,
indem er ihnen große Distrikte übergab, welche sie
unter seinen Augen regieren mußten. Das Schicksal
wollte aber, daß sie früher starben als der Vater, und
nur ein unfähiger überlebte ihn. Als daher Karl der