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1. Kl. 3 = (Oberkl.) 6. u. 7. Schulj - S. 403

1883 - Regensburg : Pustet
403 „Übermorgen", war die Antwort, und am dritten Tage stan- den sich die beiden Heere bei Verona gegenüber. Die deutsche Reiterei eröffnete die Schlacht zu ihrem Vorteile. Die vor- derste Reihe des Fußvolkes hatte sich aber an den Gürteln mit Ketten verbunden, und so riß der Fallende auch den Kämpfen- den mit zu Boden. Staubwolken wirbelten ihnen ins Gesicht, und die ungewohnte Hitze warf auch die Rüstigsten nieder. Da- neben wütete das Würgen den ganzen Tag, bis denn 900,000 Cimbern getötet und 60,000 gefangen waren. Als nun alles verloren war, fochten noch die Weiber fort von den Wägen herab und erdrosselten endlich in der Verzweiflung ihre Kinder und sich selbst, 101 vor Christus. 7. Rom selbst sollte einen seiner mächtigsten Feinde und den Retter deutscher Freiheit groß ziehen. Hermann, der Sohn eines Cheruskerfürsten, Segimer, war schon als Kind mit mehreren andern Geiseln nach Rom gekommen und lernte dort die römische Kriegskunst, zugleich aber auch den Haß gegen die Unterdrücker seines Vaterlandes. Ein 24jühriger Jüngling, tapfer und be- redt, schlanker Gestalt und edlen Gesichtes, kam er zurück nach Deutschland und vereinigte bald alle, die das Schmachvolle des römischen Joches fühlten, zu einem Bündnisse gegen die Fremd- linge. Quintilius Varus, der römische Statthalter, der sich gegen die armen Deutschen die härtesten Bedrückungen erlaubte, schenkte dem Hermann unbegrenztes Vertrauen; er ahnete nicht, welch ein Löwe hier schlummerte, der, ihn zu vernichten, nur die Ge- legenheit erwartete. Hermanns ungetreuer Schwiegervater, Se- gest, Fürst der Kalten und Freund der Römer, dessen schöne Tochter Thusnelde Hermann geraubt hatte, weil sie ihm der Vater nicht zur Gemahlin geben wollte, bemühte sich umsonst, Quintilius Varus die Augen zu öffnen; er verlangte vergebens, daß Varus den Hermann und die anderen Häuptlinge gefangen nehmen sollte; der Jüngling hatte sich zu fest in sein Vertrauen gesetzt, und in vermessener Sicherheit lebte Varus dahin. Da brach an der Ems eine Empörung gegen die Römer ans, und Barns zog eiligst mit seinem ganzen Heere, bestehend aus 3 Legionen und 6 Kohorten der besten römischen Solda- ten (ungefähr 21,000 Mann) dorthin, um die entstandenen Un- ruhen mit Gewalt zu unterdrücken. Hermann erhielt sogar den Befehl über die Nachhut des Heeres, welches ganz aus deut- schen Mietsoldaten bestand. Er benützte diesen Anlaß sogleich, um im Rücken der Römer die Straßen und Brücken zu zerstören upd dadurch ihren Rückzug zu hindern. Hierauf vereinigte er 26*
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