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1. Kl. 3 = (Oberkl.) 6. u. 7. Schulj - S. 427

1883 - Regensburg : Pustet
— 427 - und vor diesen sprachen die Frei sch offen oder Richter das Recht. Der Beklagte wurde dreiinal vorgeladen, indem ihm ein vermummter Schöppe nachts die Ladung an die Thür heftete und einen Span aus der Thürpfoste schnitt. Erschien er und wurde durch Zeugen und Eid überführt, so wurde er auf der Stelle verurteilt und an den nächsten Baum geknüpft, oder auch des Landes verwiesen, oder auch an Geld gestraft. Erschien er nicht, so hatte er dadurch gleichsam seine Schuld bekannt und wurde dann in feierlicher Sitzung in die heimliche Acht erklärt und den Freischöppeu preisgegeben. Jeder von diesen hatte dann die Pflicht, den Unglücklichen aufzuhenken. Wehrte er sich, so stieß er ihn nieder und steckte sein Messer daneben, das an dem Zeichen der Feme kenntlich war. Lange Zeit hatten diese Gerichte allerdings manchen Bösewicht geschreckt; aber sie arte- ten mehr und mehr aus, indem es der Schlechtigkeit leicht wurde, die Unschuld zu verfolgen, oder sich den Besitz eines andern anzueignen. Darum hob sie Kaiser Maximilian I. im Jahre 1495 gänzlich auf. 15. Hludokf von Kaösvurg. Vom Jahre 1254 bis zum Jahre 1273 hatte Deutschland keinen allgemein anerkannten Kaiser; man nennt deshalb diese Zeit das große Interregnum. Da es an einem Oberhaupte fehlte, so suchten die kleinen Fürsten ihre Gebiete mehr und mehr unabhängig zu machen und zu vergrößern. Dies führte zu endlosen Fehden; das ganze Reich glich einem beständigen, großen Schlachtfelde; Selbsthilfe galt für Recht. Da ver- sammelten sich die deutschen Kurfürsten in Frankfurt, um ein neues Oberhaupt zu wählen. Den Bemühungen des Erzbischofs Werner von Mainz und des Burggrafen Friedrich von Nürnberg gelang es, daß Rudolf, Graf von Habsburg, einstimmig zum deutschen Könige gewählt wurde. Ersterem gab einst Rudolf auf einer Reise nach Rom zum Schutze gegen die Räuber das Geleite von Straßburg über die Alpen und gewährte ihm auch auf der Rück- kehr Sicherheit und freundliche Bewirtung; letzterer war sein Neffe und inniger Freund. Rudolf lag gerade vor Basel, weil in dieser Stadt einige seiner Ritter erschlagen worden waren, als in der Nacht des 30. September 1273 der Burggraf her- angeritteu kam, ihm die Nachricht von seiner Erwählung zu bringen. Schnell verbreitete sich die Kunde im Lager und in
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