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1. Kl. 3 = (Oberkl.) 6. u. 7. Schulj - S. 428

1883 - Regensburg : Pustet
428 der Stadt. Rudolf machte sogleich Friede mit den Baslern und eilte nach Aachen, um sich krönen zu lassen. — Nach der Krönung ließen sich die anwesenden Reichsfürsten, der alten Sitte gemäß, von dem neuen Kaiser belehnen; aber siehe! es. fehlte dazu das Scepter. Es enstand große Bedenklichkeit, wo- mit Rudolf die Belehnung vornehmen sollte. Da ergriff er das Kruzifix auf dem Altare und sagte: „Dieses Kreuz, das die Welt erlöset hat, wird ja wohl die Stelle eines Scepters vertreten können." Darauf reichte er das Kruzifix den Fürsten hin. Sie küßten es und leisteten darauf die verlangte Huldigung. An Glanz von großen Thaten haben viele von Rudolfs Vorgängern ihn übertroffen, keiner jedoch an klugen Maßregeln, wie sie der damalige Stand der Dinge verlangte. Rudolfs Bestreben ging dahin, das Ansehen der kaiserlichen Würde wieder herzustellen, eine gute Verwaltung der Gerechtigkeit einzuführen und so viel als möglich allen Beschwerden seiner Unterthanen abzuhelfen. Unter seiner väterlich ernsten Regierung kehrte auch wirklich in das deutsche Reich Ruhe und Ordnung zurück. Der. stolze König Ottokar von Böhmen hatte sich der Länder Österreich, Steiermark, Kärnthen und Krain bemäch- tigt und wollte Rudolf nicht als Herrn anerkennen. Da er, dreimal vorgeladen, nicht erschien, so ging Rudolf schnell auf Wien los, setzte über die Donau und zwang Ottokar um Frie- den zu bitten. Aber im folgenden Jahre empörte er sich wieder. Rudolf lieferte ihm 1278 die Schlacht auf dem Marchfelde bei Wien, in welcher Ottokar das Leben verlor. Dieser Tag kann als der Gründungstag der Größe des habsburgisch-öster- reichischen Hauses angesehen werden; denn nach diesem Siege belehnte der Kaiser, mit Einwilligung der Reichsstände, seine Söhne Albrecht und Rudolf mit den österreichischen Ländern. Den Söhnen Ottokars ließ er das Erbreich des Vaters. Gleich nach dem Kriege mit Ottokar ließ der Kaiser auf dem Reichs- tage zu Nürnberg einen Landfrieden bekannt machen, nach welchem allen Reichsvasallen verboten wurde, sich zu befehden und *lch selbst Recht zu verschaffen. Noch in seinem hohen Alter be- schäftigte ihn die Sorge für die Ruhe des Reiches. Er reiste selbst in den beunruhigten Gegenden umher, gab strenge Ge- setze gegen den Mißbrauch des'faustrechtes, verfuhr mit uner- bittlicher Strenge gegen den Teil des Adels, der aus dem Straßenraube ein Gewerbe machte, zerstörte die Raubburgen und ließ die Räuber enthaupten. Auf einem Zuge nach Thüringen hat er 66 Raubburgen zerstört und 29 Ritter hinrichten^lassen.
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