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1. Kl. 3 = (Oberkl.) 6. u. 7. Schulj - S. 443

1883 - Regensburg : Pustet
443 Neuere Geschichte. 25. Der dreißigjährige Krieg. Zu Anfang des siebenzehnten Jahrhunderts waren zwi- schen den Katholiken und Protestanten vielerlei Streitigkeiten und Kämpfe entstanden. Diese alle aber waren nur ein Vor- spiel des langjährigen, entsetzlichen Krieges, der unsägliches Elend über unser Vaterland brachte. Die Veranlassung war folgende: Nach der Bestimmung der von Kaiser Rudolf Ii. erlassenen Urkunde (Majestätsbrief') hatten in Böhmen zunächst nur die Herren Ritter und königlichen Städte, nicht aber deren Unterthanen, die Befugnis, protestantische Kirchen auf ihren Besitzungen zu errichten. Dessenungeachtet erbauten die protestantischen Einwohner der dem Erzbischöfe von Prag gehörigen Stadt Klostergrab und ebenso die Unterthanen des Abtes von Braunau gegen den Willen ihrer Herren protestantische Kirchen. Auf Grund wörtlicher Auslegung des Majestätsbriefes wurde nun die Kirche zu Klostergrab nieder- gerissen, jene von Braunau geschlossen. Dies und die Über- tragung der Verwaltung Böhmens an zehn Statthalter, von denen sieben katholisch waren, gaben Veranlassung zum böh- mischen Aufstand. Er begann damit, daß Gras Mathias von Thurn mit einer Abordnung protestantischer Stände in die kaiserliche Statthalterei auf dem Hradschin drang, dort die Statthalter über die Ernennung vorwiegend katholischer Mit- glieder rc. zur Rechenschaft forderte und zwei derselben, die Grafen Martiniz und Slavata und den Gerichtsschreiber Fabricius vom Schloßsenster in den Schloßgraben stürzten. * Alsdann rissen die böhmischen Stände die Regierung an sich und übertrugen sie dreißig Direktoren. Der unheilvolle dreißig- jährige Krieg hatte seinen Anfang genommn. Nach dem alsbald erfolgten Ableben des Kaisers Mathias bestieg der entschlossene Ferdinand Ii. den deutschen Thron, ohne daß ihm die österreichischen Stände gehuldigt, oder die Böhmen ihn als ihren König anerkannt hätten. Die letzteren \% trugen vielmehr dem Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz die Herrschaft über ihr Land an, und dieser ließ sich auch 1619 in Prag zum König krönen. Für Friedrich er- klärte sich die Union (Vereinigung), für den Kaiser Fcr- dinand die katholische Liga (Bund) und der Kurfürst von Sachsen. Während nun mit Bewilligung Ferdinand's der sächsische Kurfürst die Lausitz besetzte, unterwarf der Feld-
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