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1. Kl. 3 = (Oberkl.) 6. u. 7. Schulj - S. 455

1883 - Regensburg : Pustet
455 Prinz Engeu „der edle Ritter," der bereits im Türkenkriege sich hohen Ruhm erworben hatte. Er bahnte sich einen Weg über die Alpen, schlug die Franzosen aus Italien hinaus und siegte dann in Verbindung mit dem großen englischen Feld- herrn Marlborugh (Malboro) in der Schlacht bei Höch- städt über die Bayern und Franzosen 1704. Die Nieder- lage war so entscheidend, daß Max Emannel sich genötigt sah, mit den Trümmern seiner Armee über den Rhein zu fliehen. Nach noch drei großen Siegen dieser beiden Feldherrn in Ober- italien, Belgien und Nordfränkreich war Lndwigs Macht völlig vernichtet, und er erbot sich schon, alles Geraubte zurückzuer- statten, als plötzlich der H e r z o g -v o u M a r l b o r u g h bei seiner Königin in Ungnade fiel und abberufen wurde. Leopolds Nachfolger, der Kaiser Joseph I. starb, und sein Bruder Karl Vi. wurde inzwischen Kaiser in Deutschland. Holland trat nun auch vom Kriege zurück. Im Frieden von Utrecht 1713 und Rastatt 1714 erhielt Ludwigs Enkel die spanische Krone; da- für sielen die Niederlande (Belgien), Mailand, Neapel und Sicilien an Österreich. — Für Bayern hatte dieser Krieg sehr schlimme Folgen. Gleich nach der Schlacht bei Höchstädt mußte Max Emanuel fliehen, und Bayern war nun wehrlos den Siegern preisgegeben, die mit fürchterlicher Härte in demselben zu schalten begannen. Unerschwingliche Lasten wurden den Unterthanen aufgelegt. Bürger und Bauer verarmten. Der Druck stieg, als Joseph I. seinem Vater in der Kaiserwürde folgte. Da erhob sich das Volk und kämpfte für -seinen Kur- fürsten; allein es unterlag., bei Sendling und Aidenbach dem kampfgeübten Heere Österreichs. Zu Tausenden starben sie den schönen Tod fürs Vaterland, ohne demselben genützt zu haben. Erst nach lojähriger Trennung kehrte Max Emanuel wieder nach Bayern zurück. Durch den spanischen Erbfvlgekrieg hatte Kaiser Karl Vi. erfahren, welches Unglück eine unbestimmte Thronfolge für Volk und Fürsten zur Folge haben kann. Da er ohne männ- liche Nachkommen war, so erließ er,-um seinem Hause sein aus verschiedenartigen Bestandteilen zusammengesetztesj Reich zu erhalten, eine neue Erbfolgeordnung, die sogen, „pragma- tische Sanktion," in welcher Unteilbarkeit der österreichischen Monarchie und weibliche Erbfolge ausgesprochen war. Als Karl Vi. 1740 gestorben war und seine älteste Tochter Maria Theresia den Thron bestiegen hatte, machte der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern, der nie die pragmatische Sanktion an-
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