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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 78

1822 - Elberfeld : Büschler
7 > Hl. Ztr. Das Mittelalter. Von. 768 — 1517. war das stärkste die Harzburg, seine Liebliugsburg, den Sachsen aber vor allen verhaßt. Im Stoffe ging der Glau- be, ihre alte Freiheit sollte nun mit Gewalt zu Grunde ge- richtet werden, und das Mißtrauen stieg ans den höchsten Grad, als Heinrich den sächsischen Prinzen Magnus, den Sohn des ganz alten Herzogs Ordnlf und Erben des Lan- des, der sich seines Freundes Otto von Nordheim angenom- men hatte, gefangen nahm und Jahr und Tag im Gefäng- niß hielt, gleich als wolle er das sächsische > Haus gänzlich anssterben lassen. Da schlossen die vornehmsten sächsischen Fürsten einen Bund gegen den König Heinrich. Cs waren die Bischöfe von Magdeburg, Halberstadt, Meißen, Merse- burg, Hildesheim, Minden und Paderborn; die Markgra- fen' Udo von Nordsachsen, Dedi von Meißen und Ck- bcrt von Thüringen, nebst mehreren Grafen, Aebten und anderen Herren;' an der Spitze Aller aber Otto von Nord- heim. Sie sammelten ihre Kriegsvölker ganz in der Stille, und als Heinrich , nichts ahndend, im I. 1073 in Goslar saß, trat unerwartet eine Gesandschaft der Sachsen vor ihn und legte ihm folgende Bedingungen vor: „Er sollte die ge- fangenen sächsischen Fürsten loslassen; seine festen Schlösser in Sachsen niederreißen; das sächsische Vaud nicht immer mit seinem Hoflager drücken; überhaupt aber die schlechten Rathgeber von sich entfernen, und nach dem Rathe der Für- sten regieren; -—wenn er das Alles erfülle, so solle er an ihnen treue Unterthanen haben." Heinrich gab den Gesandteiseine schnöde Antwort; aber bald bereute er sie, als 00,000 Sachsen vor Goslar erschie- nen. Mit genauer Noth konnte er nur noch eben nach der Harzburg, und von da in drei schauerlichen Tagen und Nächten durch die einsamen Wälder des Harzes, von einem Jäger geführt, nach Eschwcge an der Werra, entfliehen, von wo er sich nach Hersfeld und dann nach Tribur begab, um die übrigen deutschen Fürsten gegen die Sachsen aufzu- bieten. Es kamen ihrer mehrere und Heinrich erniedrigte sich so sehr, daß er sie fußfällig um Hülfe anflehte. Allein er selbst war schon allgemein durch seine eigene Schuld ver- achtet und verhaßt geworden, und mußte nun im Augenbli- cke der Noth erkennen, daß der Uebermnthigesich keinen Freund erwerben kann. Die Fürsten verließen ihn; ja sie gingen schon damit um, ihn abzusetzen und einen andern König zu wählen. Die Sachsen dagegen benutzten die Zeit zu ihrem Vortheile, belagerten und brachen fast alle feilte Festen in ihrem Lande, befreiten ihren Herzog Magnus ans der Ge- fangenschaft und gewährten dem bedrängten Könige, der un- ter jeder Bedingung mit ihnen Frieden haben wollte, den- j
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