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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 106

1822 - Elberfeld : Büschler
1.06 *11. Ztr. Das Mittelalter. Von 768 — 1517. ein Glied zerbrochen wurde. Und dennoch trieb man das Spiel oft so weit, daß sogar scharfe Lanzen genommen wurden; daß hieß ein Scharfrennen, und ein solches ging selten ohne ein Unglück ab. Außer mit der Lanze würde auch mit dem Schwerdte gefochten, und die Knust des Reitens, des Speerwerfens, des Lanzenführens, in man- cherlei Uebungen gezeigt. — Der Sieger in einem oder dem andern Kampfspiele empfing von der Ehrendame des Fe- stes knieend den Siegcsprcis: eine kostbare Scherpc oder Leibbinde, ein paar goldene Sporen, oder was sonst als Kampfpreis ausgesetzt war. Sein Name wurde von den Sängern, die bei dem Feste nicht fehlen durften, in Lie- derw gepriesen, und um so höher erhoben, se mehrere von tapfern Gegnern er in den Sand gesetzt hatte; ja, ein Theil seines Ruhmes ging sogar auf die Völkerschaft mit über, zu welcher er gehörte. Kein stärkerer Sporn der Ehre, kein heißer ersehntes Ziel, konnte es für den deut- schen Ritter-Jüngling geben, als einen Preis in diesen fei- erlichen Waffenspielen zu erwerben. Die schönste Zeit des Ritterthums war die der Kreuz- züge, wo der Eifer für die Religion und die wunderba- ren Eindrücke des fernen Morgenlandes die Gemüther zu noch höherer Begeisterung erhoben. Die außerordentlich- sten Thaten sind damahls geschehen, welche uns oft wie eine Fabel erscheinen müssen. So wird z. B. von einem deutschen Kreuzritter erzählt, der mit Kaiser Friedrich 1. nach dem gelobten Lande zog, wie er einst in der Nähe von Jconiurn, in Klein-Asien, da er sein ganz ermüdetes Pferd am Zügel führen mußte, weit hinter dem Zuge zu- rückblieb. Plötzlich umringten ihn mehr als fünfzig türki- sche Reuter und schossen von allen Seiten ihre Pfeile auf ihn ab; aber sie prallten an seinem Schilde und Panzer ab, und er zog ruhig weiter, ohne auf sein Pferd zu stei- gen. Da sprengte einer der Kühnsten näher und hieb mit seinem krummen Säbel nach ihm; der Ritter aber zog sein langes Schlachtschwerdt, und hieb zuerst dem Pferde des Türken beide Vorderbeine ab und mit einem zweiten Schla- ge spaltete er den Türken selbst vom Kopfe bis auf den Sattel, daß das Schwcrdt noch in den Sattel eindrang. Da dieß die übrigen Türken sahen, machten sie sich eilrg davon und der Ritter kam unverletzt zum Heere. Während der Kreuzzüge wurden auch drei geistliche Ritterorden gestiftet, welche noch durch ein besondres feierliches^Gelübde sich dem Dienste Gottes und des Er- lösers widmeten: die Johanniter, die Tempel her-
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