1822 -
Elberfeld
: Büschler
- Autor: Kohlrausch, Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Kaiser ans verschiedenen Häusern.
die Ritter riefen nach ihren Pferden; aber die Troßbuben,
die den schlimmen Ausgang gemerkt hatten, waren mit ih-
nen davon geritten und so fanden 656 Grafen, Herren
und Ritter, die gemeinen Krieger ungerechnet, hier ihren
Tod. Die Schweizer gewannen durch diesen Sieg einen
großen Zuwachs ihres Bundes und auf geraume Zeit Ru-
he vor ibren Feinden.
In dieser unglücklichen Zeit der Verwirrung war die
Unordnung auch m die Kirche gedrungen. Statt Ei-
nes, waren zwei Päpste aufgestanden, der eine zu Rom,
der andere zu Avignon in Frankreich, und beide spra-
chen den Bannfluch über einander, und über ganze Länder
und Völker, die ihnen gegenseitig anhingen, aus. Da-
durch verlor der Bann seine Kraft, und überhaupt mußtert
bei solchem Zustande die Sitten der Weltlichen sowohl als
der Geistlichen noch mehr verwildern. Viele der rechtschaf-
fensten und einsichtsvollsten Geistlichen forderten eine all-
gemeine christliche K i r ch c n v e r sa m m l u n g, um det
Spaltung der Kirche ein Ende zu machen; allein Wenzel,
der als Kaiser sich dieser Sache am ersten hätte annehmen
Müssen, war zu kraftlos und zu gleichgültig! 2a, er war
so sehr in der öffentlichen Achtung gesunken, daß ihn seine
eignen böhmischen Unterthanen auf dem Schlosse zu Prag
gefangen setzten. Die deutschen Fürsten wurden seiner
ebenfalls überdrüssig, da er sich nicht um Deutschland küm-
merte und in 6 Jahren gar nicht einmahl da gewesen war;
sie setzten ihn im I. 1400, „als einen Nachlässigen und»
Unwürdigen", ab, weil er weder der Kirche zum Fricdert
verholfen, noch sich wegen der vielen Fehden und Unruhen
im Reich gekümmert habe, so daß keiner wisse, wo er
Recht, Schutz und Sicherheit suchen solle.
53. Ruprecht von der Pfalz und Sigismund.
1400 — 1437.
Ruprecht von der Pfalz, (1400 — 1410), der
rinn gewählt wurde, konnte, trotz seines guten Willens,
in der kurzen Zeit seiner Regierung die großen Uebel nicht
gründlich heilen.
Sigismund (1410 — 1437), des abgesetzten Wen-
zels Bruder, dagegen hat den Rubm erworben, daß er
durch Thätigkeit und Ernst doch einiges wieder in ein des-
seres Geleise gebracht hat. Seine erste Sorge war auf
oie Beendigung der Kirchenspaltung gerichtet; denn eä
waren nun 3 Päpste, in Rom Johann Xxiii,, in Frank-
teich G r egor Xii. und in Spanien Benedikt Xllu
Kohlr. b. f. Volksschulen. Ö