Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 166

1822 - Elberfeld : Büschler
166 M.ztr. Dicncuere Zeit, von der Reformation bis jetzt. der Bartholomäusnacht oder sogenannten Pariser Blut- hochzeit die schrecklichsten Gräuel verübt wurden, genoß Deutschland unter dem trefflichen Kaiser Marimitian einer erfreulichen Ruhe. Seine beiden Söhne jedoch, 08. Rudolf J l . 1570 — 1012, und Mathias 1012 — 1019. die ihm nacheinander folgten, haben nicht in dem Sinne des Vaters regiert. Unter ihnen ist die Zwietracht zwi- schen Reugionsparcheien wieder bis auf den höchsten Grad gestiegen, so daß sie zuletzt in den schrecklichen dreißigjäh- rigen'krieg ansbrach. Rudolf war träge und nachlässig und ließ sich in Negierungssachen von schlechten Rathgc- bern lerren. Seine'beste Zeit brachte er mit Betrügern hin, von denen er die Alchymie, oder die Kunst, Gold zil machen, lernen wollte. Doch war er daneben nicht oh- ne Kenntnisse und Liebe für Knnst und Wissenschaft; er war et» Liebhaber von schönen Gemälden und Bildsäulen und berühmte Gelehrte haben seine Gunst genossen. Seine Regierung versäumte er aber bald so sehr, daß seine eigenen Brüder, welche die schlimmen Folgen davon erkannten, ihn ' nöthigten, zuerst die Regierung von Oestreich und Ungarn und 1611 auch die von Böhmen an einen der Brüder, Mathias, abzutreten; und als er im folgenden Jahre starb, wurde dieser Mathias auch zum deutschen Kai- ser gewählt. ' Aber auch er war nicht gemacht, das heranziehende Ungewitter abzuwehren. In den östrnchschcn Erbländern selbst sab es sehr unruhig aus. Die Protestanten hatten in allen Theilen desselben, und selbst in der Hauptstadt Wien, Eingang gefunden, und in der Nähe derselben, mit der Erlanbmß des Kaisers Marimitian, mehrere Kirchen errichtet. Marimitian gewährte ihnen eine billige Reli- gionsfreiheit, aber Rudolf nahm, ihnen jene Kirchen wieder, weil sie sich immer mehr ausbreiteten und weit .einige unverständige Eiferer unter ihnen die gegebene Er- laubniß mißbrauchten. Ja, er nahm den Protestanten so- gar das Bürgerrecht in den öftrcichschcn Städten und bracht tt dadurch die größte Unzufriedenheit unter ihnen hervor. In Böhmen hatte er ihnen, weil sie die zahlreia-crn wa- ren, viel mehr Rechte und sogar die Freiheit einräumen müssen, außer den vorhandenen noch neue Kirchen nnv Schulen zu errichten. Die Urkunde, die dieses enthielt, «annten die Böhmen ihren Majestätsbries, und er
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer