1822 -
Elberfeld
: Büschler
- Autor: Kohlrausch, Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
174 m. Ztr. Die «enere Zeit, von der Reformation bis jetzt.
dem Kaiser den Krieg, und landete 1630 mi.t 15,0sx> Schwe-
den auf der Insel N ü gen, die dicht an Pommern liegt.
Es war ein großes Wagestück, mit so geringer Zahl gegen
die ganze Macht des Hauses Oestreich und der Lige aukzn-
treten; und die Hoffnung, worauf Gustav vorzüglich gebaut
hatte, daß die evangelischen Fürsten sich sogleich kräftra für
* ihn erklären würden, schlug sogar auch.fehl. Nur zwei der
kleineren, der Landgraf von Hessen-Kassel und der Her-
zog von Sachsen-Wekmar, nebst der freien Stadt Mag-
deburg, schlossen sich an ihn an; die größeren, besonders
die Churfürsten von Sachsen und Brandenburg, zögerten,
weil sie vielleicht die Herrschaft eines fremden Eroberers,
wo fu/ sie den König halten wogten, eben so sehr fürchteten,
als die des Kaisers. Sie schloffen vielmehr untereinander
einen Bund zu Leipzig um sich gegen beide Partheien
gewaffnet zu halten. Aber sowohl der Kaiser, als der Kö-
nig von Schweden, nahmen ihnen dieses übel. Der Kaiser
verlangte, daß sie als Reichsfürsten es mit ihm gegen den
fremden König halten sollten, und befahl seinen Feldherren, die
Glieder des Leipziger Bundes mit Gewalt zu entwaffnen;
dev König aber beklagte sich laut über die Lauigkeit der Für-
sten gegen ihren Glauben. ,,Znr Zeit eines solchen Stur-
zes, sagte er, als worin sich die Evangelischen befinden,
will es sich nicht schicken, daß etliche fleißig arbeiten, die
- ait'sern dem Sturme zusehen und die Hände in den Schovß
legen; sondern ein jeder muß das Werk mit Freuden alí-
ate sen." — Da seine Worte nicht halfen, mußte er sich auf
leint eigne Kraft sind sein Waffenàck verlaßen,, und bald
verschafften ihm diese auch, nach Vertreibung der Kllsierli-
chen ans Pommern, den Herzog dieses Landes ;um Bundes-
genossen und die Stadt Stettin zu einem vortrefflichen
Waffenplatze; und eben so übergab ihm der Churfürst von
Brandenburg, als er auf Berlin losrückte, die Festungen
Küftrin und Spandau, uns diese Weise im Rücken ge-
stcherit, hatte er jetzt die Absicht, die von Tilly belagerte,
wichtige Festung Magdeburg zu befreien, die ihn ans das
Dringendste um Hülfe anrief; aber ehe er noch dahin gelan-
gen kounte, war die unglückliche Stadt schon gefallen.
'Magdeburgs Zerstörung. 20. Mai. 1631.— Til-
ly hat.e die Stadr Magdeburg, weil sie mit dem schwedi-
schen Köttige Freundschaft geschloffen batte ^ schon eine ge-
raume Zeit belagert. Die Bürger ver.theiorgten pch umr-
schr)ckcn und hofften täglich, daß der König zu ihrer Hülfe
erscheinen werde. Tilly, der wohl wußte, wie nahe er schon
sey, beschloß einen'sturm zu wagen. Am 19. Mai ließ er,
<üs wenn er die Belagerung aufheben wollte, die Kan.ueu
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