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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 207

1822 - Elberfeld : Büschler
I 207 Das Jahr 176 0. er lieft die Stadt nicht plündern,'so daß sic, mit Zahlung beträchtlicher Geldsummen, erträglich davon kam; nutz nach 8 Tagen schon erscholl die Nachricht, der König rücke heran, welches einzige Wort die Feinde eiligst aus der Stadt verscheuchte. Die Schlacht bei Torgau. 3. Nov.— Damit war dieser Feldzug indeß noch nicht vollendet, so spät cs auch schon im Jahre war. Der Feldmarschall Daun hatte die Absicht, seine Winterquartiere in Sachsen zu nehmen und dem Könige keinen Platz mehr in diesem Lande zu ver- statten; er hatte ein sehr festes Lager bei Torgau bezo- gen. Wollte Friedrich nicht zum erstenmahle den Winter auf seinem eignen Boden zubringen und dadurch das Ge- ständniß ablegen, daß seine Besiegung nun nahe sey, so mußte er noch eine große Schlacht wagen, und, es koste was es wolle, sich in Sachsen behaupten. Aber cs war ein sehr unsicheres Wagestück, denn die Oestreicher verstan- den es besser, als irgend ein anderes Heer, feste Stellun- gen zu nehmen; sie hatten die Weinberge bei Tvrgau auf das Furchtbarste verschanzt. Der König theilte sein Heer in zwei Theile; mit dem einen wollte er selbst von vorn die Weinberge stürmen, mit dem andern sollte der tapfere Ziethen im Rücken der Oestreicher die Siptitzcr Hö- hen angreifen. Aber in dem Walde, der vor der östreich- schen Stellung lag,' verwirrten sich einige Kolonnen der Preußen und-der Angriff geschah nicht ganz zu gleicher Zeit, wie der König bestimmt'hatte. Auchziethen kam, we- gen mancherlei Hindernisse, später an Ort und Stelle an, und nun wurden die einzelnen Angriffe der Preußen, trotz ihrer verzweifelten Tapferkeit, durch das entsetzliche Feuer ans 200 Kanonen, alle zurückgeschlagen. Ganze Reihert lagen neben einander hingestreckt, und die preußischen Ka- noniere konnten nicht einmahl znm Laden ihrer Stücke kom- men, sondern Geschütz und Pferde und Menschen wurden in Einem Augenblick niedergeschmettert. Den König selbst traf ein Streifschuß an der Brust, ohne ihn jedoch beson- ders zu verletzen. Ueber dem blutigen Gefechte brach die Nacht herein. Einzelne Haufen fochten sogar noch in der Dunkelheit und es ging so verworren durcheinander, daß um die, in der kalten Herbstnacht hier und da in der Tor- gauer Haide angezündeten Feuer, Oestreicher und Preu- ßen, Gesunde und Verwundete, sich sammelten und fried- lich neben einander wärmten, mit der Abrede, daß am Morgen diejenige Partbei sich zu Gefangenen ergeben soll-' te, deren Heer die Schlacht verloren habe; denn welche das sey, schien noch gar nicht ausgemacht. König Fried-
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