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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 231

1822 - Elberfeld : Büschler
Oestreichs. Krieg von 1809. 281 sich' gezogen hatte, setzte er in einer schwarzen Gewitter- nacht, unter Sturm und Donner, zum zweitenmahle über die Donau und griff den Erzherzog mit großer Uebcrmacht an. Die Ocstrcicher fochten wiederum so tapfer, daß ihr rechter Flügel die Franzosen mit Verlust zurückschlug und daß die Zuschauer auf den Thürmen von Wien, von wo man diesen Theil des Schlachtfeldes übersehen konnte, laut den Sieg verkündigten. Allein der linke Flügel war dage- gen unglücklich gewesen und gänzlich über den Haufen ge- worfen, so daß der Erzherzog sich zum Rückzüge entschlie- ßen mußte. Nun wurde ein Waffenstillstand und am 14. Oct. zu Wien Friede geschlossen. Oestreich verlor wiederum 2000 Quadratmeilen Landes und ühcr 3 Milli- onen Unterthanen, ncmlich seine polnischen und italieni- schen Besitzungen nebst Illyrien, und das Salzburger Land, welches an Baiern kam. Oestreich war nun ganz vom Meere abgeschnitten und hatte auch seine letzte Vormauer von Bergen dahin geben müssen. Doch eröffnete sich die Hoffnung auf eine ruhigere Zeit, in welcher die Wunden einigermaßen geheilt werden könnten, als der Kaiser Napoleon um die Hand der Erz- herzogin Maria Luise, der Tochter des Kaisers Franz, anhielt und dadurch seinen Wunsch zu erkennen gab, durch die Verbindung mit dem ältesten Kaiserhause sich an die bestehende Ordnung in Europa anzuschließen. Der Kaiser Franz gab ihm, wenn gleich mit blutenden Herzen, die Tochter als ein Unterpfand des Friedens.—Napoleon hatte nun einen Punkt der Macht erreicht, daß ihm mehr an der Befestigung und innern Aüöbildung seines ungeheuren Reiches gelegen seyn mußte, als an noch größerer Aus- dehnung desselben; so rechnete ein jeder, welchem die Ru- he der Wett jetzt als das wünschenswertheste Gut erschien. Aber auf den unersättlichen Mann war keine Rechnung zu bauen. Sein Ehrgeiz stand niemahls still.— Zuerst wur- de sein Bruder Ludwig so lange getrieben, bis er die Kö- nigskrone von Holland niederlegte, und nun mußte die, ses wichtige Land eine Provinz von Frankreich werden.— Darauf erfuhr der nordwestliche Theil von Deutschland, mit den drei großen Städten Hamburg, Bremen und Lübeck, dasselbe Schicksal. — Und damit die älteste Kai- serstadt Europa's, Rom nemlich, zu dem Glanze seines Reiches nicht fehlte, hatte er sic dem Papste genommen, diesen selbst als Gefangenen nach Frankreich schleppen las- sen, und verordnete fetzt, daß sein und aller künftige» französischen Kaiser erstgcborner Sohn König von Rom heilen sollte.
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