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1819 -
Nürnberg
: Monath und Kußler
- Autor: Mannert, Konrad
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
bis zur höchsten Stufe der papstsichen Macht. 89
Haber einzelner Distrikte findet, die der Regent mit je-
dem Augenblicke in eine andere beliebige Stelle versezen
konnte, sondern Vorsteher der Hauptprovinzen Deutsch-
landes, so wie es einst schon die Herzoge der Baiuwa-
rier, Alemannen und Aquitanier gewesen waren. Die
Noth hatte sie geschaffen. Nicht immer erlaubte die in-
dividuelle Lage des Körrigs einer angegriffenen Provinz
seine hilfreiche Hand zu bieten, sie war gezwungen sich
selbst Hilfe zu verschaffen. Einer der Grafen komman-
dirte das Heer und war Dienstherzog. Er war
glücklich gegen die Feinde, gewann die Achtung der un-
ter seinem Befehle stehenden Nationalen und blieb, mit
oder ohne Willen des Königs, Herzog wegen künftig zu
besorgender Unfälle. Daher erhielten Thüringen wegen 84?
der Angriffe der Sorben, und Sachsen wegen der Ein- 850
fälle der Normannen unter den deutschen Provinzen zu-
erst ihre Herzoge, schon unter Ludwig dem Deutschen.
Die übrigen Hauptprovinzen waren unter seine Prinzen
vertheilt, hatten unmittelbare Aufsicht, keine drohenden
Nachbarn, folglich keine Herzoge. Erst unter der Min-
derjährigkeit des lezten Karolingers entstehen sie plözlich
überall. Baiern konnte ihn, wegen der Ungarn Einfälle,
nicht entbehren; der vom Volke gewählte Diensthcrzog
Luitbold fällt im Treffen, und ihm folgt als Landes- 90?
Herzog sein Sohn Arnulf. In Alemannien scheint
Graf Burkhard durch das Beyspiel seines Schwieger-
sohns des angränzenden Königs vom jenseitigen Bur-
gund zur Annahme des herzoglichen Titels veranlaßt
worden zu seyn. Er wurde von seinen eignen Leuten
erschla-