1819 -
Nürnberg
: Monath und Kußler
- Autor: Mannert, Konrad
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
bis auf K. Karl V. 215
ganzer mehr zur Ruhe geneigter Charakter war ohnehin
nicht zu Unternehmungen geschaffen. Vergebens erwar-
teten also die Reichsstande unter seiner langwührigcn Re-
gierung gründliche Verbesserung eingewurzelter Uebel;
sie waren selbst mehr als der König schuld, daß von
hundert guten Vorschlagen kaum einer dnrchgesezt wurde.
An wichtigen Ereignissen war übrigens seine Regierung
nicht leer; er hatte sie nicht herbey geführt, wußte aber
einige derselben mit Klugheit zu seinem Vortheile zu be-
nüzen; oft crsezte er durch seine Beharrlichkeit den Man-
gel an Thätigkeit »).
§. 3.
Schädlich darf man seine Regierung in Rücksicht auf
die geistlichen Angelegenheiten nennen, bey welchen sein
scharfsinniger und übrigens für Oesterreichs Interesse be-
sorgter geheimer Sekretär, Aeneas Sylvins, ihn
von der glücklichen Neutralität ableitete, durch welche
das deutsche Reich schon einige Vortheile errungen hatte,
ohne in die Streitigkeit zwischen dem Concilium und dem
ssapste verwickelt zu werden. Die Folge davon war die
Vernichtung des Conciliums zu Basel und nachtheiligc 1449
Con-
a) Vitus Arnpech, chron.austx. ap. Pez. T. I, p. 1293
etc. ,, Multa iunt in hoc Caesare , quae laudare pos-
sis; corpus egregium et ipecies Imperatore digna, ani-
mus sedatns et tranquillus, ingenium perspicax, me-
moria tenacior, religionis ardens zelus, ingens cupi- *
ditas pacis et otii. Aedificat splendide, hortos tamen
et gemmas plus aequo admiratur et amat, et in rebus
gerendis tardior ac remiillor est. Tenacem plerique
accusaverunt, et ad rem nimis attentum,”