1819 -
Nürnberg
: Monath und Kußler
- Autor: Mannert, Konrad
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
bis auf unsere Tage. 517
unentschieden, so auch die Bestimmung über Schwe-
disch- Pommern, welches eine unzeitige Theilnahme
des Körags an den: ihm fremden Kriege in die Hände
des allgemeinen Siegers gebracht hatte. Holstein
wird seit den Zeiten der aufgelösten Reichsverfassnng
als abgesondertes, zur Masse von Dänemark gehöriges
Herzogthum betrachtet.
Die theoretische Lage des deutschen, durch den
Rhein begränzten Reichs, war also nun eine gedop-
pelte. Die kleinere östliche Halste trennte sich gänzlich,
und bildete beträchtliche Theile der Oesterreichischen und
Preußischen Monarchie; die größere westliche Hälfte
umfaßte vier Königreiche, vier Großherzogthümer, die
Länder des Fürsten Primas, nebst mehrern Herzog-
und Fürstenthümern. Sie alle schalten unbeschränkt
über ihre innern Verfügungen, znm Theile auch über
ihre äussern Verhältniße. Ein allgemeines Band, der
Rheinische Bund, fteng an sie näher zu knüpfen, und
das Ende dieses Bands hielt K. Napoleon.
Eine allgemeine Verbindung, welche mit kräftiger
Hand Ruhe im Innern des Vaterlands erhält, bleibt
nothwendige Sache, wenn unsere Nachkommenschaft nicht
ein bellum Omnium contra omnes, wenn sie nicht die
traurige Lage erleben soll, welche Italien Jahrhunderte
lang dem Bürgerkriege Preis gab, Nationalkraft zur
Arglist erniedrigte, und das schöne Land zur vorüber-
gehenden Beute für jede vordringende fremde Nation
machte. Ein wohlwollender Genius wird der ausdau-
ernden Festigkeit und dem Kriegersinne des Deutschen
zur