1813 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 5 – Tertiärbereich
222 Siebente Periode.
milientractüts nach Philipps 5 Tode (9 Jul. 1746), da sein
Nachfolger (sein zweiter Sohn aus der ersten Ehe) Fer-
dinand (1746 — 1759) dem französischen Einflüsse abge-
neigt war, und er die spanischen Truppen aus Italien zu-
rückrief. Doch verschaffte der Friede zu Aachen (1748)
dem zweiten Sohne der Königin Elisabeth, dem Infanten
Philipp, die Herzogtümer Parma, Piacenza und
Guastalla von Oestreich.-
506.
Ferdinand. Karl z. Karl 4.
Wahrend Ferdinands wenig ausgezeichneter Regie-
rung stand Anfangs Carvajal, und nach dessen Tode der
Marquis von Ensenada an der Spitze der Geschäfte.
Dieser, ein Günstling der Königin Mutter, ward durch
Englands Einfluß gestürzt, und der englisch gesinnte Gene-
ral Wall (1754) gelangte zur Leitung der Staatsgeschafte.
Deshalb beobachtete Spanien Anfangs in dem 1755 zwi-
schen England und Frankreich ausgebrochenen Kriege Neu-
tralität. Doch Ferdinand fiel, nach dem Tode feiner por-
tugiesischen Gemahlin, in Wahnsinn (1758), und lebte in
einem Kloster. Sein Halbbruder, Karl von Neapel,
ging nach Spanien, und folgte, nach Ferdinands Tode
(io Aug. 1759), als wirklicher Regent — Karl 3 (1759 —
1788).
Der neue König überließ, weil Spanien und Neapel
nie vereinigt werden sollten, Neapel seinem dritten
Sohne Ferdinand; denn der älteste Sohn war blöd-
sinnig, und den zweiten nahm er mit sich nach Spanien
und ernannte ihn zum Prinzen von Asturien. Karl.3, ein
vieljahriger Feind Englands, unterzeichnete, noch wahrend
des Kampfes zwischen Frankreich und England', den vom
französischen Minister Choiseul eingeleiteten Familien-
tractat der bourbonischen Hauser 0; Aug. 1761),
und nahm Antheil an dem Kriege Frankreichs ge-
gen England. Da Portugal wahrend desselben im
englischen Interesse blieb; so erklärte Spanien (1762) an
Portugal den Krieg, doch ohne großen Erfolg- als