1813 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 5 – Tertiärbereich
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2§8
Siebente Periode.
Könige, welchen selbst August im Frieden zu Altranstädt
(24 Sept. 1706) als König von Polen anerkennen mußte, zu
einer Zeit, wo Karl 12 siegreich in Sachsen stand.
Doch Stanislaus exlstirte blos durch Karls Schutz auf
dem polnischen Throne, und nach der unglücklichen Schlacht
bei Pultawa (Iuly 1709) hob August den Frieden von
Altranstädt auf, kehrte nach Polen zurück, und erneuerte mit
sächsischen Truppen den Krieg gegen Schweden bis zu den
Friedenspräliminarien (1720), denen erst im Jahre 1732 der
förmliche Abschluß des Friedens folgte. Augusts Streben
nach unbeschränkter Sonverainetät war durch das Partheien-
gewühl wahrend des nordischen Krieges gelahmt worden, und
selbst die Dissidenten wurden durch jesuitische Kabalen, als
heimlicheänhänger des protestantischen Schwedens, in Polen
hart bedrückt.
Nach Augusts 2 Tode (1 Febr. 1733) regte sich, unter-
stützt von Frankreich, (denn Ludwig 15 war der Schwiegersohn
des verdrängten Stanislaus geworden) die Parthei des Sta-
nislaus Lescinsky von neuem; auch nahm ihn Danzig
willig auf. Oestreich und Rußland aber unterstützten die An-
sprüche des Churfürsten von Sachsen, der als Au-
gust 3 den Thron bestieg, in Verbindung mit den Russen
Danzig (1734) eroberte, und im Frieden zu Wien
('735), dem Stanislaus, welcher durch Fleurys geschickte
Negociationen das Herzogthum Lothringen erhielt, den
königlichen Titel zugestand.
Während der Kriege, die August 3 Anfangs in Verbin-
dung mit Preußen gegen Oestreich (1741 und 1742), und
dann in Verbindung mit Oestreich gegen Preußen (1744
1745, und 1756—1763) führte, wurde zwar Sachsen er-
schöpft, Polen aber blieb neutral, und diente, im sieben-
jährigen Kriege, dem Könige zum Aufenthalte, als Sachsen
ganz von den feindlichen Heeren besetzt, und der Schauplatz
eines verwüstenden Krieges war»
546.
August 3.
Nach