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1. Theil 3 - S. 354

1813 - Leipzig : Hinrichs
354 Siebente Periode. das sich im Mittelalter anfgethürmt hatte. Wenn gleich di? Reformatoren nicht selbst für Philosophie thätig waren; so weckte doch ihr Prüsungsgerst den echten Sinn philoso- phischer Forschung. Die wredecauflebenden Wissenschaften in Italien und die daselbst unter günstigen Verhältnissen hergestellte platonische Philosophie veranlaßte, daß sich die Herrschaft des Aristoteles allmahlig verminderte. So ab- geneigt anch Luther der aristeteilsch-scholastischen Philo- sophie war; so machte doch Melanchthou noch immer eine lebhafte Anwendung von derselben auf das dogmatische System. Allein der ganze Charakter der Reformation und der neu erwachte und allgemein sich verbreitende Geist der Prüfung und Forschung religiöser Wahrheiten, war der Um- bildung der bis dahin herrschenden philosophischen Methode vortherlhaft, wenn gleich die steife Anhänglichkeit an den kirchlichen Lehrbegriff, die beständigen Fehden zwischen den getrennten Kirchen, und die heftigen Streitigkeiten inner- halb der protestantischest Kirche selbst, die schnellere und weitere Verbreitung einer verbesserten und reinern Philoso- phie in dem letzten Drittheile des sechszehnten und wah- rend des siebzehnten Jahrhunderts beschrankte. Sogar die Theosophie und Mystik fand in den drei letzten Jahr- hunderten an dem Theophrustus Paracelsus (s 1541), Valentin Weigel (f 1588), Jacob Böhme (f 1624), Fludd (f 1637), und Swedenborg (t 1772) ihre An- hänger und Verbreiter, und noch das Ende des achtzehn- ten Jahrhunderts gefiel sich in den Verirrungen der Ro- senkrenzer, der Magnetiseure, und einer armseligen Poesie, die leichtsinnig der bereits erreichten Klassicität vergaß, mit angeblichen Wundern und Thaten der Heiligen der Kir- che spielte, und ihre Dürftigkeit hinter frömmelnde Gefühle zu verbergen suchte. 588. » Fortsetzung. Dagegen brachen ausgezeichnete Männer in der Phi- losophie sich eine neue eigenthümliche Bahn. So führte Franz Baco von Verulam (f 1626) die Philosophie auf
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