1813 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 5 – Tertiärbereich
-94 Achte Periode.
genießen königliche Rechte, Ehren und Vorzüge. Das
Haupt des Hauses Nassau erhielt den herzogli-
ele n Titel; der Graf von der Le yen ward zum Für-
sten erhoben. Für die gemeinschaftlichen Angelegenheiten
des Bundes sollte zu Frauf für t am M aijn (einer Stadt,
die dem Fürsten Primas zugetheilt wurde,) eine Bundes-
versammlung in zwei Collegien, dem königlichen und-
dem fürstlichen, errichtet werden, und in dem ersten der
Fürst Primas, in dem zweiten der Herzog von Nassau prasidr-
ren. Kein Fürst des Rheinbundes darf irgendwo Dienste neh-
men, als in den Staaten der Bundesgenossen, oder den mit
den Bundesgenossen verbündeten Staaten; auch dürfen die
verbündeten Fürsten ihre Souverainetat nur zu Gunsten eines
der Bundesgenossen veräußern. Der französische Kaiser, als
Protect or des Bundes, ernennt, in dieser Eigenschaft,
nach dem Tode des jedesmaligen Fürsten Primas den Nach-
folger desselben. — Der rheinische Bund wurde übrigens«
durch die Unterwerfung aller in demselben enthaltenen Lan-
der, deren Regenten nicht unter den genannten Mitgliedern
des rheinischen Bundes enthalten waren, unter die Souve-
rainetat dieser Mitglieder, ein völlig arrondirtes Gan-
zes in sich. Ihre politische Existenz verloren: die
Reichsstadt Nürnberg, welche an Bayern fiel; die Reichs-
stadt Frankfurt, welche dem Fürsten Primas zugetheilt
wurde; das Iohannikerfürfienthum Heitersheim, wel- ,
ches an Baden kam, und die Burggrafschaft Friedberg,
welche Hessendarmstadt erhielt. Me diati si rt wurden die
Besitzungen des Fürsten von Schwarzenberg, der Für-
sten von Hohenlohe, von Dettingen, von Thurn und
Taxis, von Fugger, von Truchseß, von Fürsten-
berg, von Lö w enfici n, von Lei ni n gen, von S alm-
Reiferscheid, von Oranien-Fulda, von Hessen-
Homburg, von Solms, von Wied-Rumkel, die
Grafschaften Castell, Könrgsegg, Bentheim, Wal-
mode n-Gimb-xrn, Erbach, Hadamar, Rheineck,
die Länder der Grafen von Isenburg und von Metter-
nich, der Herzoge von Looz und von Croy, viele
reichsgräfllche und sämmtliche Besitzungen der schwä-