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1813 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 5 – Tertiärbereich
Zz2 Achte Periode.
wurde. In diesem Frieden überließ Neapel seinen Antheil an
Elba, das Fürstenthum Piombino und den Stato deqli
Presidi an Frankreich, und versprach, den Britten seine Häfen
bis zum Seefrieden zu verschließen, bis dahin ein fkanmsches
Truppencorps zur Besetzung der Küstenländer zu unterhalten,
und die wegen politischer Meinungen Emrgrirten o er Ver-
hafteten zu restituiren. Nur Frankreichs gutes Vernehmen
mit Rußland bewirkte die erträglichen Bedingungen dieses
Friedens. Denn wie wenig Napoleon der Politik des Hofes
von Neapel zu trauen hatte, erfuhr er beim Anlange des drit-
ten Coalitionskrieges. Die französischen Truppe^ hatten die
Küstenländer Neapels nach dem Friedm von Amiens geräumt,
sie aber von neuem besetzt, als England diesem Frieden brach.
Beim Ausbruche des Krieges im Spatjahre 1805 schloß Fer-
dinand 4 mit dem Kaiser (Sept.) einen Neutralitatsver-
trag, worauf die französischen Truppen Neapel verließen.
Bald nach ihrer Entfernung (19 Nov.) erschien aber eine rus-
sisch, englische Flotte mit Landungstruppen vor Neapel, die
mit Freude empfangen wurden, und der französischen Armee
in Oberitalien in den Rücken fallen sollten. Der Tag bei Au-
sterlitz vereitelte dieses Project, und die Gelandeten schifften
sich ohne Heldenthaten wieder ein; allein Napoleon beschloß,
diesen Verrath zu ahnden. Er erklärte in einer Proclamation
an die Armee vom a/Dec. 1805: die Dynastie Bourbon
habe aufgehört, in Neapel zu regieren*). Ohne
bedeutenden Widerstand drangen die Franzosen vor; der Prinz
Joseph an der Spitze des Heeres wies alle Unterhandlun-
gen mit dem Hofe von Neapel zurück, der sich darauf nach
Sicilien einschiffte. Am 30 Marz 1806 ernannte Napoleon
seinen Bruder Joseph zum Könige beider Sicilien,
mit der erblichen Nachfolge der Krone in d:r männlichen
Nachkommenschaft. Zwei Jahre und zwei Monate regierte
Joseph den Staat von Neapel (denn Sicilien blieb noch im-
mer im Besitze Ferdinands 4) mit Weisheit und Kraft; da
rief ihn am 6 Juny igc>8 der Wille seines Bruders auf den
Thron von Spanien. Joseph reifete nach Bayonne ab,