1813 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 5 – Tertiärbereich
148 Erste Periode.
den (bis $50 v. C.). Unter diesem erweiterte sich die ly-
dische Macht bedeutend in Vorderasien. Alyattes erhielt
von seinen Vorfahren das Land Troas und Kolophon als
Eroberung, und vermehrte es mit dem Gebiete vonsmyr- ,
na. Sein Sohn Krösus dehnte diese Eroberungen über
ganz Kleinasien bis an den Fluß Halys aus; er herrschte
über die Phrygier, Mysier, Ionier, Epheser, Bithynier,
Karier, Dorier, Pamphylier, Paphlagonier und über die
asiatischen Thracier. Sein Reich grenzte im Westen an Eu>
ropa, im Osten an Medien; er unterlag aber der persischen
Macht unter dem Cyrus.
Das westliche Küstenland von Lydien war mit grie-
chischen Pflanzstädtcn vom jonischen Stamme be-
deckt, und führte deshalb auch den Namen Ionien. Un-
ter diesen Städten waren Phocaa, Ephesus und
Smyrna die berühmtesten Stapelplatze des asiatisch-eu-
ropäischen Handels; denn ihre Häfen waren mit den Schif-
fen der Nationen des Mittelmeeres augefüllt, und ihre
Kauffarthei-und Kriegsschiffe bedeckten das ageische Meer.
Ihre Verfassung hatte, unter mehrern politischen Stürmen,
sich zur republikanischen Form gestaltet, und ihr hoher
Sinn für Freiheit und Unabhängigkeit konnte selbst in der
persischen Periode nicht völlig bezwungen werden; denn, in
Verbindung mit den europäischen Griechen, waren sie es,
die mit Muth und Kraft gegen das persische Joch fortdau-
ernd ankämpften, wenn sie auch auf eine Zeitlang besiegt
worden waren. Nur eigene innere Factionen konnten sie in
der Folge schwächen.
4r.
Karren, Kappadocien, Bithynien rc.
Südlich grenzte Karien an diese Reihe der griechi-
schen Handelsstädte. Der nördliche Theil der Küste- war
noch mit Ioniern besetzt, der südliche aber, nebst der gegen-
überliegenden Insel Rhodus, mit Griechen von dorischer
Abkunft; weshalb auch dieser ganze Erdstrich den Namen
Doris führte. Die Karier trieben Anfangs Seeräuberei,