1813 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 5 – Tertiärbereich
54 Dritte Periode.
mordung der ältern Bewohner von Messina, den Besitz
dieser Stadt verschafft. Sie wurden von den Karthagern und
vom Hiero und Pyrrhus bekämpft, und wandten sich nach
Rom, um von daher Unterstützung zu erhalten. Das römi-
sche Volk sicherte ihnen Hülfe zu und die Mamertiner über-
gaben dem Appius Claudius die Stadt. Damit begann
der erste punische Krieg, ein drei und zwanzigjäh-
riger Kampf (264 — 24-) zwischen beiden Freistaaten. In
diesem Kampfe erweiterte sich die politische und Militärische An-
sicht der auswärtigen Verhältrusse bei den Römern um ein
Großes. Hiero verließ, nachdem ihn Appius Claudius ge-
schlagen hatte, das karthagische Interesse und trat auf Roms
Seite (26z). Seit dieser Zeit beschloß Rom, die Karthager
von Sicilien ganz zu vertreiben. Doch bis jetzt war Rom
noch keine Seemacht, und konnte sich m dieser Hinsicht
nicht mit Karthago messen Rom, das schon früherhin klei-
nere Kriegsschiffe gehabt hatte, rüstete in dem damals holzrei-
chen Italien nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen
Sch'ffes eine Flotte aus, die es mit einem unerwartet glückli-
chen Erfolge wagte, gegen Karthago zu kämpfen. Die Rö-
mer besiegten unter dem Dullius (200), durch Hülfe der
eisernen Maschinen zum Entern, die Karthager auf dem Meere.
Eesn feierlicher Triumph ward durch eine mit Schiffsschna-
beln geschmückte Marmorsäule in Rom verewigt. Seit diesem
Seekriege entwickelte sich bei den Römern die in der Folge be-
ständig festgehaltene Idee, den Krieg nach Afrika zu ver- /
setzen, und Karthago auf seinem eigenen Gebiete anzugrei-
fen. Ein zweiter Sieg der Römer auf dem Meere . 257) be-
förderte die Realist.'ung dieser Idee. Allein die erste Expe-
dition nach Afrika (256) nahm, so glanzvoll auch ihr An-
fang unter dem Regulus und Manlrus gewesen war,
durch etc griechischen Miethsrruppen, die der Spartaner Xan-
tipp anführte, vorzüglich aber durch die in der Schlacht ge-
brauchten Elephanten, einen unglücklichen Ausgang und ver-
stärkte die Kräfte Karthago's von neuem. Der Kampf ward
nun ein Kampf über die Herrschaft auf dem Mittel-
meere, die nur dann von den Römern errungen werden
konnte, wenn es ihnen gelang, die Karthager von der Oft-"